Funktionelles Screening im Nachwuchsrudern zur Talentfindung und Verletzungsprävention
Einleitung: Akute und chronische Schmerzen im unteren Rücken sind häufige Probleme im Leistungssport Rudern. Das Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, ob die Ausfalltage aufgrund von Beschwerden im unteren Rücken mit den Ergebnissen des Functional Movement Screens in Verbindung gebracht werden können. Hierfür wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen des FMSs und der Physischen Leistungsfähigkeit der Athleten*innen besteht. Material und Methode: An der Studie nahmen 30 Athleten*innen zwischen 16 und 19 Jahren des Landesstützpunktes Niedersachsen aus Osnabrück teil. Sie wurden mittels FMS spezieller den 3 Übungen In-Line-Lunge, Hurdle Step und Deep Sqaut untersucht. Per Fragebogen wurden 3 Monate erfasst, um Ausfalltage aufgrund von Beschwerden im unteren Rücken und die Anzahl von Präventive Maßnahmen zu erheben. Zur Feststellung der Physischen Leistungsfähigkeit wurde der 2000 m Wettkampftest des Landesruderverbandes Niedersachsen herangezogen. Die gesammelten Werte wurden mittels Excel und des Pearson Tests überprüft und in Verbindung zueinander gesetzt. Ergebnisse: Aufgrund der gesammelten Ergebnisse und deren Überprüfung mittels statistischer Verfahren lässt sich feststellen, dass es keine bis eine sehr schwache negative Korrelation (p = -0,17) zwischen den Ergebnissen der 3 Übungen des Functional Movement Screens und der 2000 m Wettkampfleistung der Probanden*innen gibt. Bei der Überprüfung der Korrelation zwischen den FMS-Ergebnissen und der Ausfalltage aufgrund von Beschwerden im unteren Rücken konnte festgestellt, dass es eine stark negative Korrelation (p = -0,87) zwischen den genannten Faktoren besteht. Dies wurde auch bei der Korrelation zwischen den präventiven Maßnahmen und den Ergebnissen des FMS (p = 0,5) und den Ausfalltagen (p = -0,7) festgestellt. Diskussion: Die in der Studie festgestellte Korrelation zwischen den Ergebnissen des FMS und der Ausfalltage ist vergleichbar mit der geringen Literatur, die es zu diesem Thema im Rudersport gibt. Hierbei ist zu beachten, dass zahlreiche Werte im Fragebogen nur subjektiv erhoben wurden und in weiteren Studien noch mal mit Bildgebenden verifiziert werden müsste. Handlungsempfehlungen: Es sollten Screenings zur Feststellung von Dysbalancen und Fehlstellungen im Bereich der Hüfte frühzeitig in das Training und in die Diagnostik integriert werden, um dadurch langwierige Probleme zu erkennen und diese zu beseitigen. Hierdurch kann die Belastungsfähigkeit der Athleten*innen verbessert werden.