Untersuchung des Kommunikationsverhaltens über den Menstruationszyklus zwischen Sportlinnen und TrainerInnen unter Berücksichtigung des Alters, Zyklusstörungen und Auswirkungen auf die sportliche Leistungsfähigkeit.
Die Kommunikation im Leistungssport zwischen Sportlerinnen und TrainerInnen ist unabdingbar, jedoch werden häufig wichtige Parameter vernachlässigt, darunter der Menstruationszyklus der Athletinnen. Diese Arbeit zielt darauf ab, das Kommunikationsverhalten über den Menstruationszyklus zwischen Sportlerinnen und ihren Trainern und Trainerinnen im deutschen Skisport zu untersuchen. Zudem soll die Arbeit Aufschluss darüber geben, ob sich das Kommunikationsverhalten mit dem Alter oder wenn Zyklusstörungen, sowie subjektive Leistungsminderungen auftreten ändert.
Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage wurden 64 Fragebögen von Sportlerinnen aus den Wintersportarten Ski Alpin (n=26), Langlauf (n=14), Biathlon (n=13), Ski Cross (n=6), Nordische Kombination (n=3) und Skisprung (n=2) analysiert und ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen über alle Sportarten hinweg eine sehr geringe Kommunikation über den Menstruationszyklus zwischen Sportlerinnen und TrainerInnen (20%). Diese Athletinnen waren im Durchschnitt 18,15 Jahre alt und in etwa ein Jahr jünger als die anderen 80% (Durchschnittsalter 19,37 Jahre). Sie waren entweder von Scham und Unbehagen übermannt oder sahen keine Notwendigkeit darin, weshalb sie nicht kommunizierten.
Sowohl subjektiv wahrgenommene Beeinträchtigungen in der Leistungsfähigkeit zu mindestens einem Zeitpunkt im Menstruationszyklus (59%), als auch Zyklusstörungen (30%, Oligomenorrhoe oder sekundäre Amenorrhoe) wurden von den Athletinnen benannt.
Aus diesem Grund ergibt sich ein dringender Handlungsbedarf in der Wissensvermittlung und Normalisierung dieser Thematik, mit Hilfe von Schulungen oder der Einbindung in die TrainerInnen-Ausbildung, um die Kommunikation über den Menstruationszyklus zu verbessern, insbesondere da subjektive Leistungsminderungen und Zyklusstörungen in dieser Stichprobe häufig wahrgenommen wurden.