Analyse des Zusammenhangs zwischen den Auswahlkriterien der Eliteschulen des Sports und der Kaderanzahl des zugehörigen Bundesstützpunktes für den Leistungssportbereich Biathlon
Die Sportart Biathlon stellt zwei zentrale Anforderungen an ihre Athleten. Zum einen müssen diese körperliche Höchstleistungen in Ausdauer und Kraft aufbringen und zum anderen braucht man Ruhe und Gelassenheit, um am Schießstand optimale Leistungen erbringen zu können. Nur wenn sich ein Sportler beides über lange Zeit aneignet, wird er es bis an die Weltspitze im Biathlon schaffen. Bereits im frühen Jugendalter müssen daher Grundlagen hierfür gelegt werden. Im Biathlon werden Elite Schulen des Sports des DOSB genutzt, um Nachwuchssportler zu entwickeln. Um an solch eine Schule zu gelangen werden oftmals Aufnahmetests oder Aufnahmekriterien herangezogen.
In der Vorliegenden Arbeit wir untersucht, in wie weit es einen Zusammenhang zwischen den Aufnahmekriterien/- test an den Eliteschulen und dem späteren Kaderstatus eines Biathleten gibt. Mittels eines Fragebogens, der von den jeweiligen Landesverbänden beantwortet wurde, und der Analyse der Kaderlisten, im Zeitraum zwischen 2015 und 2021, wurden die notwendigen Daten erhoben. Nach einer intensiven Auswertung der Daten konnten einige Kernerkenntnisse
herausgestellt werden. Die Eliteschulen ziehen zum überwiegenden Teil Aufnahmetests heran, um Sportler im Biathlon aufzunehmen. Diese Tests werden zum
Teil in unterschiedlichen Altersklassen angewendet und variieren teilweise in ihrer Struktur und Ausprägung. Allerdings entsprachen diese Aufnahmekriterien immer der entsprechenden Altersklasse und den Anforderungen des Rahmentrainingsplans Biathlon des DSV. Weiterhin konnte ein positiver Zusammenhang zwischen dem
Besuch einer Eliteschule und dem späteren Kaderstatus festgestellt werden. Diese Korrelation ist im männlichen Biathlonbereich sogar stärker ausgeprägt als in dem
weiblichen Sektor. Was jedoch nicht bestätigt werden konnte, ist dass ein Zusammenhang zwischen konkreten Aufnahmekriterien für die Eliteschule und einem
Kaderstatus existieren. Hierfür müssten weitreichender Untersuchungen durchgeführt werden.
Auf Grund der unterschiedlichen Vorgehensweisen und Strukturen zwischen den einzelnen Landesskiverbänden können manche Entwicklungsschritte von Nachwuchssportlern im Biathlon nur schwer dargestellt und nachvollzogen werden. Daraus ergeben sich einige Denk- und Diskussionsanstöße. Einerseits könnten
einzelne Strukturen und Verfahrensweisen von Landesverbänden überdacht werden. Vordergründig im Hinblick auf Differenzen zwischen der Entwicklung im männlichen und weiblichen Biathlonsport. Weiterhin müsste vereinzelt über eine effizientere Nutzung der eigenen Eliteschule des Sports im Landesverband nachgedacht werden.