Techniken des modernen Balletts in der Vorbereitung von Spitzenathletinnen in der Rhythmischen Sportgymnastik
In der Einleitung dieser Studienarbeit, wurde auf die Entwicklung und die historischen Hintergründe der Rhythmischen Sportgymnastik eingegangen. Damit wurde ersichtlich, dass die RSG ihren Ursprung in der Kunst – der Kunst der Selbstdarstellung, des Tanzes und der Choreografie nimmt und ihre Grundlage darstellt. Daraus resultiert die Notwendigkeit einer speziellen tänzerischen Ausbildung im Rahmen dieser Sportart. Die traditionelle Gestaltung einer solchen Ausbildung findet in Form des klassischen Exercices statt. Die Modifizierung der Wertungsvorschriften und die damit verbundenen Neuerungen, wie die Einführung der Tanzschrittkombinationen und der Einsatz der Begleitmusik mit Wörtern (Songs), verlangen jedoch die Suche nach neuen, optimierten Lösungen, denen die solide technische Ausbildung des klassischen Ballett nicht gerecht werden kann.
Eine Zielstellung dieser vorliegenden Studienarbeit bestand darin, einen theoretischen Überblick zum Thema körpertechnisch-tänzerischen Ausbildung in der RSG zu geben. Dazu erfolgte zunächst die Betrachtung des Sportartprofils der RSG, der Stellenwert des körpertechnisch-tänzerischen Trainings und deren Formen sowie der sportartspezifischen Leistungsvoraussetzungen, deren Ausprägungsgrad die Wettkampfleistung definiert. Aus der o.g. Problemstellung, ergab sich das wesentliche Ziel dieser Studie - die Entwicklung einer Trainingsmethodik unter Anwendung der Technikmittel des modernen Balletts (Choreografie) für die Vorbereitung hoch qualifizierter Sportlerinnen. Sie sollte zeigen, inwiefern sich die Leistungsvoraussetzungen durch die Anwendung einer modernen Exerciceform über einen begrenzten Zeitraum verbessern lassen können.
Im Wege der Probandenstudie wurde eine innovative, auf den Techniken des modernen Balletts basierende Exerciceform entwickelt, in den regulären Trainingsprozess integriert und im Testverfahren auf ihre Effektivität erprobt. Die positiven Bewertungen durch die Trainerinnen und Probandinnen konnten auch größtenteils statistisch belegt werden. Die Effektivität konnte bei 4 der 7 getesteten Parametern mit 95%-er Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden. Auch in den anderen Parametern konnte eine Leistungsentwicklung festgestellt werden, die zwar nicht statistisch signifikant war, jedoch für die sportliche Wettkampfleistung der RSG von Bedeutung sein kann. Dies trifft insbesondere auf die Fähigkeit der Artistik und
Bewegungsinterpretation, wo ein Zuwachs von 0.4 Punkten in der E-Note eine Platzierungsdifferenz bis zu acht Plätzen bedeuten kann.