Höhentrainingslager von Olympiasiegern

03.03.2015 | 11:40 Uhr

Mit Höhentraing (hier: nach dem LHTH-Prinzip: live high – train high) verfolgen Athleten und Trainer das Ziel, durch den Hypoxie-Einfluss im Höhentraining einen möglichst ertragreichen Vorteil für die anschließende Leistungsdarstellung auf NN zu erhalten. Sportwissenschaftliche Erhebungen verweisen allerdings darauf, dass die möglichen Vorteile dadurch erheblich eingeschränkt werden könnten, dass im Höhentraining keine ausreichend hohe absolute Trainingsintensität beibehalten werden könne. Allerdings: die Autoren verweisen darauf, dass kaum absolute Top-Athleten entsprechende Trainingsexperimente einbezogen sind und auch die Trainingsintensität im eigentlichen Sinne kaum einmal durchgängig erhoben wurde.

Die Autoren L. Pugliese u.a. legen eine Fallstudie mit zwei absoluten Top-Athleten vor (Olympiasieger 2004 im Marathonlauf bzw. 20 km Straßengehen). Es wurden Trainingsdaten anhand der Trainingstagebücher analysiert und bzgl. Gesamttrainingsumfang, Umfängen auf verschiedenen Intensitätsstufen sowie Leistungen auf NN analysiert. Der Zeitraum umfasste die letzten drei Wochen vor dem Höhentrainingslager, das LHTH-Camp selbst (2090 m, drei Wochen) sowie den Zeitraum danach wieder auf NN bis zum Olympiasieg (21 bzw. 26 Tage nach dem Ende des Camps). Beide Athleten absolvierten das Höhentrainingslager erfolgreich und konnten dabei eine vergleichbar hohe absolute Trainingsintensität (definiert als > 91 % des Wettkampftempos)und vergleichbaren Umfang in diesem Intensitätsbereich im Vergleich zur Meereshöhe absolvieren, mit positivem Einfluss auf die dem Camp folgenden Leistungen. Im Beitrag finden sich beispielhaft weitere Angaben zur Trainingsbelastung, zu Belastungsveränderungen in den drei Phasen vor, während und nach dem Camp einschließlich individueller Anpassungen. Die Autoren schließen aus diesen beiden Beispielen. dass Elite-Ausdauersportler bei Vorliegen sehr umfangreicher Höhentrainings-Erfahrungen und nach mehrjährigem Training auf höchstem Leistungsniveau in der Lage sind, die gleich absolute Trainingsintensität während eines LHTH-Trainingslagers wie auf NN zu erreichen. (Dies könnte möglicherweise auch zu einer höheren relativen Belastungsintensität führen, weil in den genannten Fällen keine Messungen für Sauerstoffaufnahme und -sättigung vorgenommen werden konnten. Die Autoren sind der Meinung, dass die nachgewiesene Fähigkeit von Elite-Läufern, auch unter LHTH-Bedingungen die gewohnte absolute Trainingsintensität zu realisieren, ein Schlüssel für den Erfolg solcher Trainingsmaßnahmen sein könnte.  Pugliese, L.; Serpiello, F., Millet, G. & La Torre, A.: Training Diaries during Altitude Training Camp in Two Olympic Champions: an Observational Case Study