Untersuchung des realisierten Trainings von drei bis vier Ruderjahren bis zum Nationalmannschaftsmitglied im Seniorenbereich am Beispiel ausgewählter Athleten

Seit 1990 waren nur 23 Männer an der Bildung des Männer Skull Teams beteiligt. Diesem gehörten alle drei Athleten an und fanden ihren Einstieg im Juniorenbereich. Diese Athleten fanden in den letzten vier Jahren ihren Weg über die Altersklasse „Unter 23 Jahren“ (U23) und die Einbeziehung, bzw. Neubildung der Nationalmannschaft für die WMs oder OS. Hierfür bedarf es konditioneller Voraussetzungen zur energetischen Absicherung für diese sportliche Tätigkeit. Für den Wettkampf auf dem Wasser, im Boot bedarf es koordinative, technische und psychische Fähigkeiten, zur optimalen Umsetzung in den Vortrieb. Das sportliche Training und damit die konditionellen Anpassungserscheinungen sind das Ergebnis von körperlichen Anpassungsprozessen und Umstellungsprozessen der energieliefernden Systeme. Bei all den Trainingsmitteln ist die spezifischste Form unabdingbar, das Wassertraining. Zur Auswertung stehen die Daten dreier Athleten zur Verfügung, über den Zeitraum von beinahe vier Jahren. Bei allen Athleten steigt der Gesamtumfang im Laufe der vier Trainingsjahre an. Schauen wir genauer hin, lässt sich bei jedem einzelnen Athleten der Rhythmus der Saison, mitbestimmt durch Regatten und Trainingslager (TL), erkennen. Beim Krafttraining wurden verschiedene Varianten gefunden. Die eine Variante besteht beinahe zu 75% KA mit hohen Wiederholungszahlen, sowie 25% SK und MK. Bei der zweiten Variante verhält es sich Spiegelverkehrt zur Ersten. Hier wurden zu 75% MK trainiert und zu 25% KA. Unabhängig der Krafttrainingsformen nimmt die Anzahl der Krafttrainingseinheiten bei allen drei Athleten deutlich zu. Im Laufe einer Saison verschieben sich die Anteile der geruderten Kilometer in den einzelnen Bootsklassen bedingt durch den Regattarhythmus, das Heimtraining, sowie der Bootsklasse welche zum Saisonziel gerudert wird. Das Ergometertraining nimmt um die Jahreswende witterungsbedingt zu, sollten keine Wasserlager stattfinden. Für den Skuller ist das individuelle Training im Einer die Grundlage für die Qualifikation zum Nationalteammitglied in einer der drei Skullbootsklassen. Somit ist der hohe Anteil der Kilometer im Einer im Herbst, in Richtung Langstrecke über 6000m im Einer, und im Frühjahr, in Richtung 2000m Einerüberprüfung auf dem Wasser bei meistens zwei Tests innerhalb weniger Wochen erklärt. Die Dauer der TE bleibt über alle vier Jahre konstant. Die KM pro Einheit nehmen im Mittel stark zu. Fahrzeiten von Teilabschnitten auf dem Wasser sind über die gesamte Zeit
äußerst selten im Protokoll festgehalten worden. Am Ende geht es auf dem Wasser um die optimale Übertragung aller Teilkomponenten in die Ruderbewegung und den Vortrieb auf dem Wasser. Das Belastungsempfinden wird in fünf Einstufungsmöglichkeiten protokolliert. Die Auswertung der protokollierten Daten in Bezug auf Belastungen und Frequenzen zeigt auf, dass die Analyse der Daten nur individuell erfolgen kann. Obwohl die Sportler mehrere Jahre in einem Boot zum Zielwettkampf fuhren, lassen sich kaum gemeinsame Trainingslager und Trainingswochen erkennen. Die Trainingsdatendokumentation ist hilfreich für den DRV um einen Querschnitt Deutschlandweit zu ermitteln. Folgend kann Einfluss auf die weitere Planung genommen werden. Die drei Athleten kannten sich zum größten Teil, durch Regatten in einer Altersklasse. Sie konnten sich in den Altersbereichen durchsetzen und wählten den Einer für den individuellen Aufbau für 2012. Einen weiteren Athleten finden wir immer wieder im Großboot. National fand dieser sich bei Kleinboottests immer im Fragekommenden Kreis für die Mannschaft wieder, und zeichnete sich durch enorme physische Fähigkeiten und eine gute Belastungsverträglichkeit aus. Der GTU der Athleten liegt zwischen 16 und 21 Stunden im Schnitt pro Trainingswoche. Somit wird deutlich, dass es sich eindeutig um talentierte Ruderer handelt, welche ihre Wettkampfleistung mit einem nötigen Trainingsumfang absolvieren, aber auch enorm zu steigern möglich ist. Alle Athleten fallen durch eine oder mehrere Merkmale zur Ruderwettkampfleistung auf. Der vorgegebene Trainingsrahmen ist breit gefasst, in welchem sich bewegt wird, aber der individuelle Weg der einzelnen Athleten kann nur durch enge Zusammenarbeit mit dem Trainer gefunden werden. Talente aus dem Nachwuchs können durch gemeinsames Training mit Leistungsstarken Athleten profitieren. Dies ist eine wichtige Komponente, zur bestmöglichen Ausbildung der wenigen, die den Weg nach ganz oben schaffen. Nachwuchsleistungszentren und Olympiastützpunkte sollten inhaltlich, zum beschleunigten Leistungsaufbau (U19-U23-Elite) besser verdrahtet werden.

 

Standorte
Online, Schrank, Rud22
Ort
Köln
Jahr
2013
Studiengang
DTS 2-17
Autoren
Kathrin Rutschow-Stomporowski