Untersuchung der Absprung- und Übergangsphase der Skispringer im Altersbereich der Jugend

 In den letzten Jahren gelang es anderen Nationen immer wieder, jugendliche Skispringer mit ihrer außerordentlichen Technik in den Weltcup zu bringen und auch dort zu etablieren. Für die Korrekturen und Technikanalysen wurde in den letzten Jahren von den Trainern mit die größte Aufmerksamkeit auf die Absprung und Übergangsphase gelegt. Der Autor dieser Arbeit möchte den Unterschied der deutschen Skispringer im Jugend-/Juniorenalter mit den ausländischen gleichaltrigen Athleten vergleichen und Unterschiede aufzeigen. In dieser Arbeit wird die Absprungintensität sowie die Körper- und Skiwinkelverläufe in der Bewegung der Absprung- und Übergangsphase bei einem internationalen Wettkampf untersucht. Durch Beteiligung der besten Athleten aus insgesamt acht Nationen ist somit ein Vergleich mit anderen führenden Nationen aus der Weltspitze im Jugend-/Juniorenbereich möglich. 

Die  Untersuchung wurde direkt an der Sprungschanze durchgeführt. Für die Erfassung der Sprünge wurde mit mehreren Kameras der Bewegungsablauf von 5m vor der Schanzentischkante bis zum Ende der Übergangsphase bei 35m nach der Schanzentischkante aufgezeichnet. Die körperpunktbezogene Auswertung des Bewegungsablaufs beim Absprung und im Flug erfolgte für jede Kamera anhand von mehreren Einzelbildern am Absprung und auch während des Flugs. Dazu wurden mit einer speziellen Software  pro Videobild sieben Körperpunkte sowie im Flug zwei Skipunkte  erfasst. Die ausgewerteten Ergebnisse der einzelnen Athleten werden anhand von verschiedenen Körperwinkeln dargestellt und verglichen. Ergebnisse der verschiedenen Phasen werden einzeln aufgeführt und dann als Mittelwerte zusammengefasst.  Mit den Ergebnissen dieser Untersuchung kann bestätigt werden, dass es technische Unterschiede in den Winkelverläufen der Absprung- und Übergangsphase bei Skispringern im Jugend-/Juniorenalter gibt. Es sind zwei verschiede Varianten in der Absprungbewegung auffällig. Bei den deutschen Athleten ist ein deutlich größerer Oberkörperwinkel in der Absprung und Übergangsphase zu erkennen, was aus aerodynamischer Sicht nachteilig ist und somit leistungsmindernd bezüglich der Sprungweite wirkt. Die besten Athleten im Jugend-/Juniorenbereich  anderer Nationen realisieren kleinere Oberkörperwinkel in der Absprung und Übergangsphase. Durch diese Bewegungsausführung müssen sie den Sprung nach dem Schanzentisch weniger nachdrehen und erreichen schneller die stabile Flugposition.   Der Autor folgert aus der Arbeit, dass die deutschen Springer im Jugend/Juniorenalter mit ihrer offeneren, absprung-fokussierten Technik später und mit mehr Geschwindigkeitsverlust im Vergleich zu den besten Athleten der anderen Nationen in die stabile Flugposition gelangen. Somit sind die ausländischen Athleten näher an der Zieltechnik der Weltspitze als die deutschen Athleten.

Standorte
Online, Schrank, Ski134
Ort
Köln
Jahr
2018
Studiengang
DTS 2-22
Autoren
Christoph Klumpp
Schlagworte