Erfassung, Analyse und Diskussion des Angriffsaufbaus aus der Annahme und der Abwehr sowie der Blockstrategien im Beach- Volleyball bei den Frauen und Männern zu den Olympischen Spielen 2012
Die Studienarbeit, mit dem Thema „Erfassung, Analyse und Diskussion des Angriffsaufbaus aus der Annahme und der Abwehr sowie der Blockstrategien im Beach-Volleyball bei den Frauen und Männern zu den Olympischen Spielen 2012“, soll aktuelle Tendenzen im internationalen Spitzenbereich aufzeigen und gleichzeitig Empfehlungen und Schlussfolgerungen für die Trainingspraxis geben. Mit Hilfe der Analysetools BeachScouter und BeachViewer ist es möglich, die Positionsdaten der einzelnen Elemente detailliert zu dokumentieren. Das besondere an der Untersuchung ist, dass erstmals mit einem Ortsraster von 1 x 1 m-Feldern (64) gearbeitet wird und somit Handlungsketten genauer verfolgt werden können. Weiterhin wird darauf Wert gelegt, dass die Handlungskette als Ganzes dargelegt und somit die Zusammenhänge der einzelnen Elemente betrachtet werden können. Nachdem in Strukturanalysen aus dem Jahr 2007 festgestellt wurde, dass sich die Angriffshäufigkeit zur Netzmitte hin vergrößert (Männer 45 % und Frauen 50 %) und somit eine Verschiebung des Spielaufbaus erfolgt, zeigen die aktuellen Ergebnisse auf, dass die Bedeutung des Angriffes über die Außenpositionen wieder ansteigt. Die Werte über die Netzmitte liegen für die Männer bei 28 % und für die Frauen bei 41 %. Bei der Betrachtung der Gestaltung des Spielaufbaus aus der Annahme hat sich herausgestellt, dass die Weltspitze keine einheitliche Spielstruktur aufweist. Zu unterscheiden sind Spieler, die ihren Angriffsort unabhängig vom Annahmeort weitestgehend konstant lassen und Spieler, die ihren Angriffsort entsprechend dem Annahmeort verschieben. Beim Spielaufbau aus der Abwehr ist die Tendenz sichtbar, dass der Zuspielort nah am Abwehrort liegt. Bei der Angriffsgestaltung aus der Abwehr sind Unterschiede im Bezug auf die Abstände zum Zuspielort zu erkennen. Die Überprüfung der männlichen Blockspieler ergibt, dass die variable Anwendung der Blocktechniken eine Bedingung für den Blockerfolg ist. Diese spielt im Frauenbereich keine entscheidende Rolle. Hier ist die Wahrnehmung der Blocksituation wichtiger. Mit Blick auf die Individualtaktik des Angreifers hat sich ergeben, dass die Variabilität in den Angriffsorten nicht der leistungsbestimmende Faktor ist. Entscheidender sind die körperlichen Voraussetzungen und die athletischen, technisch-taktischen Fähigkeiten. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Arbeit mit den Positionsdaten ein wichtiges Instrument für die Trainings- und Wettkampfsteuerung ist und die Untersuchung der daraus gewonnen Daten noch sehr viele Möglichkeiten offen lässt.