Entwicklung eines Anleitungsmaterials zur Vervollkommnung der Skisprungtechnik im Nachwuchstraining
In dieser Arbeit geht es darum, das Nachwuchstechniktraining in der Sportart Skispringen zu optimieren und in den langfristigen Leistungsaufbau einzubauen.
Dazu wird im theoretischen Teil auf Grundlagen des Techniktrainings, des motorischen Lernens und neurophysiologischen Grundlagen eingegangen. Das Technikleitbild Skispringen dient als Basis dieser Arbeit. Vom Technikleitbild abweichende Fehler werden in einem Fehlerkatalog zusammengefasst, indem die Fehlerursache, Fehlerauswirkung, Fehlerhäufigkeit und Möglichkeiten der Fehlerbeseitigung bzw. Fehlerkorrektur dargestellt werden. Fehlerbilder erleichtern die Arbeit mit dem Fehlerkatalog. Dieser Fehlerkatalog dient zur Sensibilisierung von Trainern während des Techniktrainings, insbesondere für Fehlerkorrekturmöglichkeiten und gibt einen ausführlichen Überblick als Hilfsmittel für die Trainingspraxis. Ergänzend dazu wurden Auswertungen des Deutschen Schülercups Skispringen 2011 kinematisch analysiert und mit dem Technikleitbild verglichen.
Daraus erkenntlich wird, dass die Bewegungsphasen Anfahrt und Absprung von den betreffenden Schülern 12 – 15 den Technikleitbildanforderungen nach erlernbar erscheinen. Im Bereich Übergang und Flug sind jedoch erhebliche Abweichungen vom Technikleitbild erkennbar. Insbesondere im Unterkörperwinkel in der Fluglage sind auf-grund des geringen Ausbildungsniveaus der Flugphasen und geringeren Auftriebs- bzw. Luftwiderstandskräften kleinerer Schanzenanlagen, große Abweichungen zu verzeichnen. Auf kleineren Schanzenanlagen ist die vertikale Absprunggeschwindigkeit von größerer Bedeutung als die aerodynamische Flugqualität. Dieses Verhältnis verschiebt sich auf größer werdenden Schanzenanlagen zugunsten der aerodynamischen Flugqualität. Im Weiteren wird die Landung in der Trainingspraxis vernachlässigt.
Zielsetzung dieser Arbeit ist das Aneignen und Vervollkommnen der Skisprungtechnik im Nachwuchstraining und damit eine günstige Basis für das Hochleistungstraining zu schaffen. Fehler, die schon im Nachwuchsbereich im Gehirn abgespeichert werden, sind nur durch aufwendige Umlernprozesse zu beseitigen. Bewegungen werden durch Automatisieren in strukturellen Engrammen im Gehirn hinterlegt und langfristig gespeichert. Bewegungsabläufe sind deshalb von vornherein konsequent und richtig zu erlernen.