WIR GEHEN EINKAUFEN ! (TEIL 1)
ANGESTELLTE SIND ZUNAECHST EINMAL MENSCHEN
Jeder von uns geht wenigstens ein paar Mal in der Woche zum Einkaufen in den Supermarkt, zum Baecker oder zu anderen Geschaeften. Wenn wir ehrlich zu uns sind, nehmen wir die dortigen Angestellten und Servicekraefte eher nur dann wahr, wenn wir sie etwas fragen oder wir uns bei ihnen ueber etwas beschweren wollen.
Aber was, wenn wir der Verkaeuferin im Supermarkt, die gerade die Regale auffuellt oder ordnet, etwas sagen wie: "Das sieht nach viel Arbeit aus !" Oder: "Da hoert man hinten auf und muss vorne bestimmt gleich wieder von neuem beginnen."
Was tun wir damit ? Wir sagen dieser Verkaeuferin, nein, diesem Menschen, dass wir sie tatsaechlich zuerst als Mensch mit ihren tagtaeglichen und berufsbedingten Lasten wahrnehmen.
Dies laesst sich mit dem folgenden Beispiel verknuepfen:
NAMEN SIND EBEN NICHT SCHALL UND RAUCH !
Oftmals haben Angestellte und Servicekraefte an ihrer Dienstkleidung Namensschilder angebracht oder ihren Namen dort aufgestickt. Was spricht also dagegen, diesen Namen zu verwenden, die Kassiererin am Supermarkt beispielsweise anzusprechen mit "Guten Tag, Frau Swimmer." (Tatsaechlich lautet so der Name einer der Angestellten im Norma an meinem Wohnort Babenhausen ...).
Sofort werden wir bemerken, wie sich sowohl Mimik als auch die Koerperspannung veraendert: Die betreffende Person erkennt, dass sie als Individuum wahrgenommen wird, als sich selbst, und nicht nur als eine Kassiererin, die mechanisch Preise einscannt und kassiert.
Und wenn die Schlange an der Kasse besonders lang ist, lasse ich schon einmal eine Bemerkung fallen wie :Es scheinen sich ja alle auf einmal verabredet zu haben !" Oder wenn ich erkenne, dass die Kassiererin (oder der Kassierer) angespannt oder erschoepft aussieht, dann sage ich: "Das lange Stehen / Sitzen geht auch ziemlich auf den Ruecken, oder ?"
Damit sind die Moeglichkeiten der Interaktion aber noch nicht erschoepft ...
JETZT WIRD ABER UEBERTRIEBEN ?!?
Das ist noch nicht das Ende der moeglichen Ansprachen gewesen ...
Bei der Verabschiedung an der Kasse: "Ich wuensche noch nette Kundschaft.", und dies laesst sich nahe des Feierabends ergaenzen durch:"Und hoffentlich geht das Aufraeumen nach Ladenschluss schnell, wegen des Feierabends ..." Denn natuerlich ist fuer die Angestellten eines Supermarktes die Arbeit nicht vorbei, wenn der Laden fuer die Kundschaft geschlossen wird - da gibt es noch die Kassenabrechnungen, das Aufraeumen, manches Mal auch noch das Putzen, und was sonst noch anfaellt.
Da wundert es kaum, wenn die Angestellten zum Ladenschluss puenktlich die Eingangstueren schliessen und die letzten verbliebnen Kunden im Laden dazu bringen wollen, an die Kasse zu gehen ...
Weiterhin addiere ich zu den vorgenannten Satzen an einem Samstag noch: "Erholsames Restwochenende noch." Und manches Mal dazu: "Muessen Sie am Montag schon wieder hier sein ?"
Und aus allen bisher aufgefuehrten Bemerkungen ergeben sich natuerlich Antworten der Angestellten, und man kann erstaunt sein, was man alles waehrend des blossen "Abkassierens" fuer Gespraeche fuehren kann - in einer verhaeltnismaessig kurzer Zeitspanne.
Klingt das alles uebertrieben ? Aber ja doch ! Auf den ersten Blick und wenn man das zuvor noch gar nicht in sein Denken aufgenommen hat, sicher !
UND WAS HAT DAS ALLES MIT DER AUSBILDUNG VON TRAINERN UND / ODER SCHIEDSRICHTERN ZU TUN ?!?
Das wird im zweiten Teil des Themas "Wir gehen einkaufen !" herauszufinden sein ...