Myofasziale Entspannungstechniken
Immer öfters sieht man Sportler mit seltsamen schwarzen Rollen oder orangen Bällen sich auf dem Boden herum rollen. Was hat es mit Blackroll, Blackball, Stick oder Duoball auf sich?
In der Medizin sowie der Osteopathie erscheinen immer mehr Forschungsarbeiten über das Fasziensystem unseres Körpers oder über fasziale Behandlungstechniken. Viele dieser Publikationen zeigen eine Wirkung dieses Systems im Bezug auf muskuloskelettale Schmerzsyndrome. Grundsätzlich werden die Faszien dem Bindegewebe zuordnet. Sie bestehen aus kollagenen und elastischen Fasern. Die kollagenen Fasern lassen sich nur auf bis zu maximal fünf Prozent ihrer Ausgangslänge dehnen. Daher sind sie je nach ihrer Lage oder Funktion für die Stabilität im System zuständig. Die elastischen Fasern sind sozusagen das Gegenteil der kollagenen Fasern. Ihre Struktur, bestehend aus Elastin, welches in den Mikrofibrillen eingelagert ist und lässt sich bis auf 150 Prozent reversibel dehnen. Wie dehnbar die Faszien sind bestimmt somit der Anteil der elastischen Fasern. Da beide Arten der Faszien mit mechanosensorischen Rezeptoren ausgestattet sind, kann man bei ihnen schon von einem Sinnesorgan sprechen. Der interzellulären Raum zwischen den Faszien wird von einer gelartigen Grundsubstanz, der extrazelluläre Matrix ausgefüllt. Die Matrix besteht aus Glykoproteinen, Proteinen und Polysacchariden. Die Grundsubstanz gewährleistet die Beweglichkeit der Faszien zueinander. Durch Training oder Verletzung kann die Faszie ihre Elastizität verlieren. Es bildet sich Granulationsgewebe welches die Beweglichkeit der Faszien zueinander einschränkt und zu Verklebungen führen kann. Diese Verklebungen können zu lokalen oder sich auch über mehrere Segmente hinziehende Problemen führen. Ein Mittel diese Verklebungen zu lösen ist die myofasziale Entspannungstechnik mit der Blackroll, Blackball (auch mit Tennisball oder Softball möglich), dem Stick oder dem Duoball. Diese Art der Selbstmassage kann zu Beginn schmerzhaft und unangenehm sein. Sind jedoch nach einigen Anwendungen die ersten Verklebungen gelöst, verbessert sich die Fähigkeit mit der Rolle zu entspannen. Das Gewebe wird weicher und elastischer. Somit wird die Arbeit mit der myofaszialen Entspannungstechnik mit zunehmender Zeit effektiver und zielführender da der Spieler immer besser seine Problemstellen lokalisiert und diese behandelt. In der Praxis haben der Hauptteil der Spieler den Sinn des Einsatzes dieser Technik erkannt und üben diese nicht nur im Training sondern auch Zuhause aus. Es gilt zu beachten, dass die myofasziale Entspannungstechnik nicht gleichzusetzen ist mit dem myofaszialen Training. Die Entspannungstechnik ist nur ein Teil des Trainings. Das Training beinhaltet noch Übungsformen des Core-Trainings, ReCore-Trainings usw..