Talentsichtung in der Leichtathletik am Beispiel des neuen Talentsichtungsprojektes am Bundesstützpunkt in Leverkusen
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich zu Beginn mit der Definition des Begriffs Talent als theoretische Grundlage für diese Arbeit. Dabei wird deutlich, dass die Definition des Begriffs sehr vielschichtig ist und sich eine Unterscheidungsweise in einen engen und weiten Talentbegriff anbietet. Für die Talentprognose in der Leichtathletik gibt es ausschlaggebende Kriterien zur Leistungsprognose, zum Einen die Kriterien zur Identifikation spitzensporttauglicher Personen und zum Anderen leistungssportrelevante psychische Komponenten.
Das generelle Anforderungsprofil für den Kurzhürdensprint wird dargestellt und überprüft, welche Ableitungen beziehungsweise Schlussfolgerungen für Talentsichtungsmaßnahmen sich daraus ergeben, um gezielter Talente für den Kurzhürdensprint herauszufiltern. Entscheidend dafür sind an vorderster Stelle das Testen der Grundschnelligkeit und der Koordinations- sowie der Rhyhthmusfähigkeit.
Am Beispiel des NK2 Tests des deutschen Leichtathletikverbandes wird übergeordnet aufgezeigt, wie Talentsichtung auf der Ebene des Bundesverbandes aktuell praktiziert wird. Dabei wird unter anderem ein kritisches Augenmerk auf einen speziellen Parameter, eine spezifische Hürdenrhythmusübung, gelegt, der sowohl im DLV Talenttest als Testparameter in Form des sogenannten Schrittmuster-Tests vorkommt, als auch beim neuen bundeseinheitlichen Landeskadertest sich mit einer nachträglichen Modifizierung in dem sogenannten Frequenzvortriebtest wiederfindet.
Danach wird der 1. Bayer Athletics Cup, die neue Talentsichtungsmaßnahme, die ab Herbst 2022 am Bundestützpunkt in Leverkusen starten soll, nach aktuellem Planungsstand, vorgestellt. Phase zwei des Cups findet am Bundestützpunkt in Leverkusen statt und ermittelt zuerst in einem Wettkampf die schnellste Schülerin beziehungsweise den schnellsten Schüler von Leverkusen. Jeder Disziplinblock der Leichtathletik bietet danach in Form von zwei Mitmachstationen die Möglichkeit an, jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer spezifischer zu testen beziehungsweise zu sichten. Anschließend wird analysiert, entwickelt und vorgestellt welche beiden konkreten Übungen am geeignetsten für die Sichtungsstationen im Disziplinblock Sprint und Hürde sind.