Erste Resultate der Serial Winning Coaches - Studie
Beim letzten Treffen der Fachverbands-Koordinatoren an unserer Trainerakademie konnten wir kurzfristig Prof. Cliff Mallett (Universität Queensland, Australien) begrüßen. Er stellte erste vorläufige Ergebnisse der ICCE-Studie „Serial Winning Coaches“ vor. Einbezogen in die Untersuchung waren 14 Trainer aus neun Ländern, die mit ihren Athleten oder Teams über einen längeren Zeitraum oder mit verschiedenen Athleten bzw. Teams Medaillen auf Weltniveau gewinnen konnten (hier: über 150 Medaillen bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften). Ergänzend wurden auch Sportler interviewt, die mit diesen Trainern Gold gewannen und in den letzten fünf Jahren mindestens zwei Jahre mit dem jeweiligen Trainern trainierten.
Unter den biographischen Daten ist bspw. auffällig, dass alle Trainer schon längere Zeit Trainer bzw. Elite-Trainer sind, bei letzterem Kriterium durchschnittlich 25,5 Jahre (zwischen 7 und 43 Jahren), fast alle eine universitäre Ausbildung vorweisen können und acht von ihnen internationale und weitere fünf nationale Wettkampferfahrung als Sportler haben. Eine stabile private bzw. familiäre Situation ist offensichtlich bedeutend: alle sind verheiratet, fast alle (bei einem fehlt die Angabe) haben Kinder. Persönliche Eigenschaften wurden nach dem „Big 5 Factor Model“ (NEO-FFI-3-Test) erfasst. Die fünf Faktoren sind Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Intro-/Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus (siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_%28Psychologie%29 ). Im Überblick zeigten die untersuchten Trainer folgende vorläufigen Trends:
- meist hohe Werte bei Gewissenhaftigkeit und Extraversion
- meist niedrige Werte bei Neurotizismus
- eine deutliche Streuung in den Werten zu Offenheit (sehr niedrig bis sehr hoch) und Verträglichkeit (sehr niedrig bis hoch) sowie in geringerem Maß bei Extraversion (im Durchschnitt hoch)