Entwicklung eines spezifischen Trainingsprogramms zur Unterstützung gehörloser Athleten mit Gleichgewichtsstörungen
Zum Thema Gehörlosensport finden sich in der Literatur wiederkehrend Aussagen, dass hochgradig hörgeschädigte Personen vielfach unter Gleichgewichtsstörungen leiden, wodurch sie in ihrer alltäglichen und auch sportlichen Leistungsfähigkeit in unterschiedlichem Maße beeinträchtigt sind. Evtl. bestehende Gleichgewichtsdefizite sind den Hörgeschädigten selbst oftmals gar nicht bewusst und werden daher auch nicht verbalisiert. Aus diesem Grund werden Übungen zum Gleichgewicht in der kollektiven und individualisierten Trainingsplanung häufig nicht berücksichtigt. Ist ‚hören können’ ein entscheidender Leistungsfaktor im Halten des Gleichgewichts oder sind Gleichgewichtsstörungen die Folge von Erkrankungen? Wie empfinden Hörgeschädigte selbst ihr Gleichgewicht? Was bemerken Trainer? Sind die teilweise beobachteten Beeinträchtigungen hauptsächlich die Folge eines gestörten Gleichgewichtsempfindens und wie lassen sie sich durch gezieltes Training kompensieren? Im theoretischen Teil werden die Funktionen ,Hören’ und ,Gleichgewicht’, sowie ,Hörschädigung’ und ,Gleichgewichtsstörung’ im Zusammenhang mit sportlicher Leistung beschrieben. Im methodischen Teil wird anhand einer Umfrage an Trainer von hörgeschädigten Athleten analysiert, wie derzeit in der Trainingspraxis mit der Problematik Gleichgewichtsstörungen umgegangen wird. Auch Athleten äußern sich in der Umfrage dazu, ob sie bei sich selbst Gleichgewichtsstörungen feststellen und benennen, bei welchen Übungen es ihnen besonders auffällt. Auf Basis der Antworten und Auswertung wird ein Trainingsprogramm entwickelt und mit dem Ziel verfolgt, das Gleichgewichtsempfinden zu erhöhen und dadurch resultierend eine deutliche Leistungssteigerung des Athleten herbeizuführen.