Das international konkurrenzfähige Anschlusstraining im Paarlaufen. Entwicklungsmöglichkeiten am Beispiel des Bundesstützpunktes Oberstdorf
In dieser Studienarbeit wurde untersucht, inwieweit es Entwicklungsmöglichkeiten am Bundesstützpunkt Oberstdorf gibt, das Anschlusstraining im Paarlaufen international konkurrenzfähig zu machen.
Um entsprechende Antworten zu erhalten, wurden sowohl die Rahmenbedingungen der Deutschen Eislauf Union (DEU), als auch der Internationalen Eislauf Union (ISU) für die Disziplin Paarlaufen dargestellt. Es wurden internationale Vergleichswerte für den Junioren-und Seniorenbereich in der Disziplin Paarlaufen anhand der letztjährigen Juniorenweltmeisterschaften und Weltmeisterschaften ermittelt. Des weiteren wurden die Rahmentrainingskonzeptionen der technisch-kompositorischer Sportarten Geräteturnen, Trampolinturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Sportakrobatik und Wasserspringen miteinander verglichen und die Ergebnisse zweier Expertengespräche, sowohl von Charlie Cyr (ISU Sportsdirector, Figure Skating), als auch von Aljona Savchenko (Olympiasiegern 2018 im Paarlaufen) dargestellt. Die Ergebnisse der genannten Arbeitsschritte haben deutlich gemacht, dass ein grundlegendes Problem in der Tatsache liegt, dass die Trainingsumfänge, welche die führenden Paarlaufnationen im Anschlussbereich absolvieren, auf Grund der Struktur des Schulsystems nicht durchführbar sind. Ein generelles 2-Phasentrainingskonzept in Kooperation mit der Eliteschule des Sports in Oberstdorf für alle Altersklassen, könnte dahingehend eine große Hilfe sein. Ein weiterer, zu verbessernder Punkt liegt in der Aufstellung eines kooperierenden Trainerteams, bestehend aus Trainern der Bereiche Eistraining, Athletiktraining, Ballett und Tanztraining mit fest zugeteilten Aufgabenbereichen und einem strukturierten Finanzierungsplan durch Bundes-, und Landesmitteln. Weitere Bereiche, wie z.B. ein deutschlandweites, flächendeckendes Grundlagen- und Aufbautraining wurden beleuchtet. Die Anzahl der Satelliten, d.h. mit-, und zuarbeitender Regionalstützpunkte, sowie der Aufbau von Paarlaufnachwuchszentren bundesweit, welche qualitatives Grundlagen-, und Aufbautraining leisten, muss deutlich erhöht werden, damit der Anschluss-, und Hochleistungsbereich im Paarlaufen mit ausreichend Athleten versorgt wird. Ein abschließender Soll-Ist-Wert-Vergleich hat gezeigt, dass unter Berücksichtigung der erarbeiteten Bedingungen, der Bundestützpunkt Oberstdorf durchaus Entwicklungsmöglichkeiten hat, um international konkurrenzfähiges Anschlusstraining im Bereich Paarlaufen zu entwickeln. Die Ergebnisse sollten Ausgangspunkt für die Erstellung eines Konzepts sein, welches es möglich macht, langfristig erfolgreiche Arbeit im Anschlussbereich des Paarlaufens am Bundesstützpunkt Oberstdorf zu gewährleisten.