Gelingensfaktoren im sportbiographischen Verlauf im Verbundsystem der "Eliteschule des Sports"
Das Ziel der vorliegenden Studienarbeit war es, anhand der sportpädagogischen Erkenntnisse von Richartz & Brettschneider (1996) und eines Stress-Konzeptes (Lazarus 1981) die Gelingensfaktoren in Sportbiographien im System der ‚Eliteschulen des Sports‘ (EdS) herauszustellen und empirisch zu überprüfen. Dazu wurden drei AthletInnen des LOTTO-Sportinternats in Hannover in qualitativen Interviews befragt. Die Ergebnisse bestätigen zu großen Teilen die Annahmen bei Richartz & Brettschneider.
Folgende Schlussfolgerungen gehen jedoch nach der Auswertung der Interviews über die theoretischen Annahmen hinaus: Es gibt subjektive, intrapsychische Ressourcen, die einen positiven Karriereweg im Sport förderlich beeinflussen. Leistungssportler verfügen über ein Inventar an Motivation und individuellen Motiven, die zur Bewältigung vielfältiger Anforderungen genutzt werden. Eine entscheidende Rolle für das Gelingen kommt der Qualität der Vertrauensbeziehung zwischen Athlet und Trainer zu, ebenso der Form des sozialen Settings (familiärer Rückhalt, Beziehungen innerhalb der Peer-group). Das programmatische Unterstützungssystem der ‚Eliteschule des Sports‘ wird in seiner praktischen Ausführung kritisch betrachtet.
Die Studienarbeit ist sowohl für TrainerInnen interessant, die im Verbundsystem der EdS tätig sind, als auch für jugendliche LeistungssportlerInnen innerhalb und außerhalb dieses Systems selbst.