Zusammenhang zwischen Athletik Testbatterie und individueller Kleinbootleistung – eine Korrelationsstudie mit dem Ziel der Extraktion von Prädiktoren für Individualleistungen

Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der AthletikTestbatterie des Deutschen Ruderverbandes für den Altersbereich U19 und der individuellen Kleinbootleistung mit dem Ziel der Extraktion von Prädiktoren für Individualleistungen im Ruderwettkampf. Die Kleinbootleistung wird anhand der Platzierung der alljährlich stattfindenden zweiten Kleinbootüberprüfung im Rahmen der Internationalen Regatta Hamburg gemessen. Für die allgemeinathletische Testbatterie liegen Werte für die Jahre 2009 bis 2015 vor. Zusätzlich wird ein Ergometer-Wettkampftest über die Distanz von 2000m als Vergleichswert betrachtet.  Die Ranglistenrennen im Rahmen der Regatta Hamburg bilden die Grundlage für die Nominierung zur Junioren-Nationalmannschaft und der damit verbundenen Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft (JWM). Ebenfalls ist das Ergebnis des Ergometer-Wettkampftests ein Nominierungskriterium für die JWM. Die Ergebnisse der Testbatterie fließen bisher nicht in die Nominierung der Nationalmannschaft ein. Sie werden zwei Mal im Jahr in Herbst und Frühjahr erhoben. Verschiedene Studien befassen sich bereits mit dem Zusammenhang von Kraftwerten und der Ergometerleistung (Akça, 2014) oder mit der Abhängigkeit der Ruderwettkampfleistung von der Ergometerleistung (Mikulic, 2009). In dieser Arbeit soll der direkte Zusammenhang von allgemeinathletischen Tests mit der Platzierung im Einer untersucht werden. Die Fragestellung dieser Arbeit ist von dem Grundgedanken geleitet, die Zusammenhänge der erhobenen Daten und Testergebnisse mit der Ruderwettkampfleistung zu untersuchen.  Unabhängig vom Geschlecht gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem 3000m-Lauftest und dem Ranglistenergebnis. Für die Juniorinnen ergibt sich ein Korrelationskoeffizient von r=0,356 und für die Junioren von r=0,405. Für den Lauftest handelt es sich um den höchsten Zusammenhang aller Übungen der Testbatterie mit dem Ranglistenergebnis. Ein weiterer signifikanter Korrelationskoeffizient für beide Geschlechter findet sich für die Beziehung von Kraftausdauertest Bankziehen und Ranglistenergebnis. Dabei liegen die Korrelationskoeffizienten bei r=0,294 (m) und r=0,186 (w). Signifikant sind bei den Junioren darüber hinaus die Ergebnisse des 100mStarttests auf dem Ergometer und des Klimmzugtests. Alle weiteren Tests liefern in der Korrelation mit dem Ranglistenrennen keine signifikanten Ergebnisse.  Die Betrachtung der gesamten Testbatterie liefert für die Junioren einen signifikanten mittleren Zusammenhang zum Ranglistenergebnis (r=0,409).  Die Ergebnisse des Ergometer-Wettkampftests weisen mit r=0,559 für die Juniorinnen und r=0,531 bei den Junioren stärkere Zusammenhänge zum Ranglistenergebnis auf als die Übungen der allgemeinathletischen Testbatterie. Zieht man durch die Berechnung des P-Indexes das Körpergewicht in die Betrachtung mit ein ergibt sich ein noch stärkerer Zusammenhang zum Ranglistenergebnis mit r=0,678 für die Juniorinnen und r=0,654 für die. Geschlechterunterschiede sind nicht auszumachen. Die Übungen der Testbatterie sind als Prädiktoren für die Vorhersage der Platzierung im Ranglistenrennen nicht geeignet. Insbesondere scheinen die Faktoren rudertechnische Koordination, Ausdauer und die Berücksichtigung des Körpergewichts eine wesentliche Rolle für das Wettkampfergebnis im Einer zu spielen.
 

Standorte
Online, Schrank, Rud24
Ort
Köln
Jahr
2016
Studiengang
DTS 2-20
Autoren
Markus Wöstemeyer