Laktatleistungsdiagnostik aktuell
Die Laktatleistungsdiagnostik ist seit langem in der Trainingssteuerung etabliert, auch wenn es gelegentliche Unsicherheiten oder kritische Diskussionen zur Thematik gibt. Der Übersichtsartikel „Theoretische Betrachtungen über die Trainingssteuerung anhand des Laktatstoffwechsels und der Muskelfasertypisierung“ von Holfelder und Bubeck aus der Schweizerischen Zeitschrift für „Sportmedizin und Sporttraumatologie“ 1/2012 gibt jedem Interessierten eine fundierte und zugleich kompakte Übersicht zum aktuellen Stand und Perspektiven.
Die wichtigsten Kernaussagen aus der Zusammenfassung:- Ausdauerleistungsdiagnostik anhand von Laktaterhebungen ist hilfreich, sie darf sich aber nicht allein am Laktat orientieren. Sportartspezifische Ergänzungen außerhalb des Labors fehlen aber zum Teil noch.
- Der Zusammenhang von Laktatstoffwechsel und metabolischen Eigenschaften der Muskelfasertypen spiegelt sich nach aktuellem Stand in Laktatkurvenverläufen wieder. Es wir als sinnvoll bezeichnet, sportartspezifische Kraftparameter in die Bewertung einzubeziehen.
- Auf molekularer bzw. zellulärer Ebene können Identifikation und Verständnis von Signalpfaden hilfreich sein. Dies erscheint vielversprechend, es besteht aber noch erhebliche Forschungsbedarf.
- Eine sportartspezifische, standardisierte Einbeziehung des trainingsmethodischen Hintergrundes in die Bewertung leistungsdiagnostischer Ergebnisse ist maßgeblich für die Trainingspraxis, auch wenn es aufwändig ist. Als Beispiel wird das noch weiter auszubauende Verständnis bspw. des HIT genannt. Einzelfallanalysen sind für den Hochleistungsbereich angebracht.