Krafttraining mit der Langhantel im Jugendhandball. Übungsbeispiele die Rahmentrainingskonzeption begleitend von der Grundlagenschulung bis zum Aufbautraining.

In der Arbeit „Krafttraining mit der Langhantel im Jugendhandball – Übungsbeispiele die Rahmentrainingskonzeption begleitend von der Grundlagenschulung bis zum Aufbautraining“, wird im ersten Teil auf die Problematik eingegangen, dass sich die Anforderungen an die Athletik im Handball in den letzten Jahren durch das höhere Spieltempo und die Intensivierung der Zweikämpfe verstärkt haben. Krafttraining soll die nötige Stabilität bei den sportartspezifischen Kraftanforderungen geben und als Verletzungsprohylaxe dienen.

In der Rahmentrainingskonzeption 2009 des Deutschen Handballbundes (DHB) wird der langfristige Leistungsaufbau im Bereich der Athletik gefordert und aufgezeigt. Erst ab dem Aufbautraining wird in der Eliteförderung (DHB-Stützpunkte) das Krafttraining mit der Langhantel als komplexe Form der Kraftausbildung eingeführt. Das Langhanteltraining erfüllt das Kraftanforderungsprofil vom Handball, schnellkraftorientierte Sportart mit komplexen Kraftanforderungen. Die Möglichkeit der langfristigen Entwicklung der Kraftfähigkeit über die Einführung der Hebetechniken des Langhanteltrainings ist in der Grundlagenschulung und im Grundlagentraining des Deutschen Handballbundes nicht berücksichtigt.

Neuere Untersuchungen belegen, dass keine negativen Folgen durch regelmäßig durchgeführtes, kindgerechtes Krafttraining zu erwarten sind. Im Gegenteil, Krafttraining mit Kindern wird als sichere und effektive Ergänzung des Trainings angesehen. Positive Anpassungseffekte in der neuronalen Struktur, bei der inter- und intramuskulären Koordination, bei der Knochendichte und der Belastbarkeit des Stütz- und Halteapparates sind nachgewiesen. Daher sollte im langfristigen Leistungsaufbau im Handball ab der Grundlagenschulung auch das kindgerechte Krafttraining mit der Langhantel, als eine weitere Entwicklungsmöglichkeit, eingeführt werden.

Der methodische und konzeptionelle Aufbau erfolgt in 3 Stufen:

1. Stufe (Grundlagenschulung): erlernen der Basisübungen Kraft, Schwerpunkt
Reißen und Stoßen;
2. Stufe (Grundlagentraining/Aufbautraining): Stabilisieren der Hebetechniken,
progressive Entwicklung der Beinkraft und der oberen Extremitäten;
3. Stufe (Aufbautraining): Ausprägung aller Kraftübungen im Verlauf der Periodisierung
bei zunehmender Individualisierung.

Bei der Durchführung ist darauf zu achten, dass die Übungsqualität immer Vorrang vor Umfang und Intensität hat. Da es sich um komplexe Hantelübungen handelt,
muss ein Gewichthebertrainer Unterstützung leisten.

Der zweite Teil der Arbeit umfasst Übungen zur Einführung der Hebetechniken Reißen und Stoßen mit der Langhantel im Nachwuchsbereich.

Für die Umsetzung des Ansatzes, Einführung des Krafttrainings mit der Langhantel ab der Grundlagenschulung, muss Überzeugungsarbeit in Form von Traineraus- und Weiterbildung geleistet werden. Viele Handballtrainerinnen und -trainer stehen dem Langhanteltraining, gerade mit Kindern, skeptisch gegenüber. Sie sehen die Langhantel nur als Maximalkrafttrainingsmöglichkeit und befürchten Verletzungen bei den Kindern. In Zusammenarbeit mit Gewichthebertrainern besteht die Möglichkeit diese Skepsis abzubauen, so dass die positiven Anpassungseffekte des Langhanteltrainings auch im Handball genutzt werden können.

Standorte
Han09, Digital
Ort
Köln
Jahr
2009
Studiengang
DTS 2-14
Autoren
Schütt, Stefanie