Wirkung eines modifizierten Krafttrainings (Maximalkraft) auf die sportartspezifische Kraftausdauer in der Sportart Biathlon
Im Biathlon steigen durch Streckenverkürzungen, höhere Laufgeschwindigkeiten in der Weltspitze und einen höheren Anteil an kupierten Geländeabschnitten die Anforderungen, die an die Kraft gestellt werden.
Die Maximalkraft stellt die Basiskraft dar, die ein existentieller Baustein in der Kraftentwicklung ist. Es ist erwiesen, dass eine Verbesserung der spezifischen Kraftausdauer nach einem Umwandlungsprozess zu einer Verbesserung der Laufgeschwindigkeit führt. Die Verbesserung der Maximalkraft steht in keinem Zusammenhang mit der Laufgeschwindigkeit, aber durch ihren Charakter als Basiskraft in einem engen Zusammenhang mit der Kraftausdauer.
Zielstellung dieser wissenschaftlichen Arbeit war zu klären, ob im Biathlon Leistungsreserven durch eine Modifikation des Krafttrainings im Bereich der Maximalkraftentwicklung erschlossen werden können. In einem Untersuchungszeitraum wurden Kraftausdauer- und Maximalkrafttests durchgeführt, um mögliche Effekte zu untersuchen. Die Ergebnisse bestätigen die Vermutung, dass eine Steigerung der Maximalkraft im neuronalen Bereich zu einer Leistungsoptimierung im Kraftausdauerbereich führte.
Im Kraftbereich wurde sich auf das Training mit der Langhantel und den Übungen ‚Kniebeuge‘ und ‚Umsetzen‘ beschränkt. Die Durchführung dieser Übungen verlangt eine große Bewegungsamplitude, Schnellkraftkomponenten und benötigt ein großes muskuläres Zusammenspiel. Der allgemeine Charakter und die positiven Erfahrungen in vielen Sportarten waren der Grund der Auswahl dieses Trainingsmittels für die Maximalkraftentwicklung.
Im aktuellen Rahmentrainingsplan ist ein derartiges Krafttraining nicht verankert, da sich hauptsächlich auf die Entwicklung der Kraftausdauer beschränkt wird. Aus diesem Grund werden methodische Hinweise zur effektiven Einordnung der Modifikation in den Jahresplan gemacht.