Untersuchung verschiedener Trainingsmethoden zur Verbesserung der Fußgelenksbeweglichkeit bei Karate-Athleten in der Disziplin Kata
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen verschiedener Dehn- und Trainingsmethoden auf die Beweglichkeit des oberen Sprunggelenks (OSG) in Richtung der Dorsalextension (DE). Gleichzeitig wird untersucht, welche Auswirkungen diese Trainingsinterventionen auf die Sprungfähigkeit der Teilnehmer/-innen bei Counter-Movement-Jumps (CMJ) und Drop-Jumps (DJ) haben.
Als Teilnehmer/-innen wurden wettkampferfahrene Karate-Athleten/-innen der Disziplin Kata (Formen) untersucht. Diese wurden vor und nach einem vier-wöchigen Trainingszeitraum einem Eingangs- und einem Ausgangstest unterzogen. Dabei wurde sowohl die DE im OSG, jeweils bei gebeugtem und gestrecktem Kniegelenk, als auch die Sprunghöhe des CMJs und DJs gemessen.
Nach dem Eingangstest wurden die Teilnehmer/-innen in vier Gruppen aufgeteilt („statische Dehnung“ (SD), „dynamische Dehnung“ (DD), „exzentrisches Training“ (ET) & „Kontrollgruppe“ (KO)). Entsprechend ihrer Benennung sollten die Gruppen, mit dem Ziel die DE im OSG zu vergrößern, neben dem Karatetraining ein vierwöchiges statisches, dynamisches oder exzentrisches Training durchführen. Die Kontrollgruppe sollte kein gezieltes Training zur Steigerung der OSG-Beweglichkeit durchführen.
Bei dem Ausgangstest ließen sich keine statistisch signifikanten Veränderungen hinsichtlich der Steigerung der OSG-Beweglichkeit oder der Sprungfähigkeit feststellen (alle p > 0,05).
Trotz ausgebliebener signifikanter Veränderungen, zeigte sich hinsichtlich der OSG-Beweglichkeit der größte Effekt bei Gruppe SD (d = 0,9 links / 0,82 rechts). Dies aber nur bei gestrecktem Kniegelenk. Es lassen sich zwei mögliche Gründe für die ausgebliebenen signifikanten Veränderungen nennen. Zum einen ist anzunehmen, dass die Teilnehmer/-innen dieser Studie durch das höhere sportliche Leistungsniveau bereits mit einem größeren OSG-Beweglichkeitsausmaß starteten und deshalb von Beginn an ein geringeres Verbesserungspotential vorlag als bei anderen Studien mit untrainierten Probanden. Ein möglicher weiterer Grund ist, dass die Dehnungs-/ Trainingsintensität dadurch, dass lediglich das jeweils eigene Körpergewicht der Teilnehmer/-innen für die Dehnung/ das Training genutzt wurde, zu gering war, um das vermutlich geringe Verbesserungspotential auszuschöpfen.
Alle Gruppen wiesen, obwohl statistisch nicht signifikant, Verbesserungen hinsichtlich der Sprunghöhe bei CMJ und DJ auf. Somit kann zumindest davon ausgegangen
werden, dass Trainingsinterventionen, die auf die Steigerung der OSG-Beweglichkeit abzielen, keine negativen Auswirkungen hinsichtlich der Sprungfähigkeit verursachen.
Zukünftige Studien sollten untersuchen, ob auch bei Leistungssportler/- innen mit einer bereits sehr gut ausgeprägten OSG-Beweglichkeit, signifikante Steigerungen des Beweglichkeitsausmaßes erreicht werden können, indem die Dehnungs- und Trainingsinterventionen durch die Hinzunahme von zusätzlichen Gewichten intensiviert werden.