Untersuchung der visuellen Wahrnehmung im Hinblick auf die sportliche Technik eines Skirennläufers
Im alpinen Skirennlauf geht es primär darum, die vorgegebene Kurssetzung unter Einfluss der äußeren Bedingungen so schnell wie möglich zu bewältigen. Um dieses Ziel zu realisieren, spielen der Ausbildungs- und Entwicklungsstand der Athleten und die sportliche Technik eine große Rolle. Zur Umsetzung der sportlichen Technik im alpinen Skirennlauf gehört die Wahrnehmungsfähigkeit zu den mit entscheidenden Komponenten um erfolgreich zu sein. Die Wahl der schnellsten Linien in Zusammenhang mit dem richtigen Timing zum Tor hängt von der raschen Informationsaufnahme und dessen Weiterverarbeitung ab. Diese ist ausschlaggebend für das Treffen richtiger Entscheidungen und das Umsetzen sportlicher Techniken. Auf der Grundlage von einzelnen, kleinen Voruntersuchungen des Deutschen Skiverband beschäftigt sich diese Arbeit mit den Blickstrategien deutscher Nachwuchsathleten und dessen Auswirkung auf die sportliche Technik und die gefahrenen Zeiten. Hierzu liegen vorerst die Anforderungen an das menschliche Auge und die theoretischen Vorüberlegungen der Wahrnehmungsprozesse zugrunde.
Für die Untersuchung wurden die aktuell verwendeten Blickmuster eruiert und ausgewertet. Im nächsten Schritt wurden sechs Testfahrten mit verschieden Blickstrategien absolviert und bewertet. Die verwendeten Blickstrategien gingen auf die bisherigen Erfahrungen und die theoretischen Vorüberlegungen zurück. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass es unterschiedliche Blickstrategien im Nachwuchsbereich gibt und diese individuell betrachtet werden müssen. Allgemein gesprochen bestätigt sich in der Testgruppe die These, dass Blicksprünge, welche die relevanten Informationen durch Aufmerksamkeitslenkung besser erfassen und verarbeiten, oft zum Erfolg führen. Bei individueller Betrachtung wird deutlich, dass unter den Athleten enorme Wahrnehmungsunterschiede bestehen. Um eine Trainingsempfehlung auszusprechen, sollte bestenfalls das Individuum überprüft werden und dementsprechend mit Aufgabenstellungen reagiert werden.