Die Entwicklung und Zusammensetzung des Schwierigkeitswertes in den Gruppenkompositionen der Rhythmischen Sportgymnastik von 2017-2019 -Analyse und Vergleich der Top 8-Gruppen zu Deutschland bei den jeweiligen Weltmeisterschaften-
Bei den Weltmeisterschaften 2017 wurden in der Rhythmischen Sportgymnastik sowohl in der Gruppe als auch im Einzel von mehreren Teilnehmern die Höchstnote 10,000 im Schwierigkeitswert (D-Wert) erreicht. Somit fand die Differenzierung ausschließlich über die Ausführungsnote statt. Aus diesem Grund wurde die Obergrenze von 10 Punkten eliminiert und der D-Wert nach oben hin geöffnet. In den nachfolgenden Jahren stiegen die Punktzahlen enorm an. Im Gruppenbereich war der Anstieg höher als in der Einzelkonkurrenz. Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Schwierigkeitswertes bei den Gruppen in der RSG zwischen 2017 und 2019 und analysiert die Zusammensetzung der Gerätschwierigkeit (DA). Hierzu wurden die Ergebnisse der Top 8-Gruppen des Mehrkampfes bei den Weltmeisterschaften 2017, 2018 und 2019 als Grundlage genommen. Im Vergleich dazu werden die Ergebnisse der deutschen Nationalgruppe analysiert, die bei den genannten Weltmeisterschaften die Plätze 14, 12 und 15 belegte. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Mittelwert der Top 8-Gruppen in der Gesamtschwierigkeit von 10,500 Punkten im Jahr 2017, über 13,100 Punkten in 2018 auf 20,000 Punkte bei den Weltmeisterschaften in 2019 erhöht hat. Während sich der Wert der Teilkomponente Körperschwierigkeit (DB) bei den Top 8-Gruppen zwischen 2017 und 2019 um 20 % erhöht hat, stieg der Wert der zweiten Komponente Gerätschwierigkeit (DA) um 151 % (174 % Anstieg bei Deutschland zwischen 2017 und 2019). Dieser deutliche Anstieg im DA-Wert wurde im Detail analysiert. Hierzu wurden alle Übungen nachgewertet und die Anzahl der Zusammenarbeiten, des simultanen Werfens/Fangens von zwei oder mehreren Handgeräten und die der Kriterien Werfen/Fangen ohne Hände und außerhalb des Gesichtsfeldes tabellarisiert. In allen drei Kategorien gab es einen großen Anstieg zwischen 2017 und 2019. Im Speziellen war die Entwicklung in allen drei Kategorien zwischen 2018 und 2019 mit Abstand am größten. Zusammenfassend bleibt aus deutscher Sicht festzuhalten, dass der DB-Wert wettbewerbsfähig ist. Der Rückstand zu den Topnationen liegt zum einen im DA-Wert – hier bei der Anzahl der Zusammenarbeiten und beim simultanen Werfen - und im Besonderen in beiden Komponenten der Ausführungsnote.