Bodenreaktionskräfte bei Abriss und in der initialen Beschleunigungsphase im Bobsport

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die beim Bobstart und seiner initialen Beschleunigung entstehenden Bodenreaktionskräfte in ihren verschiedenen Ausprägungen aufzuzeichnen und zu untersuchen. Die sich hieraus ergebenden
Ergebnisse wurden aufgeführt, interpretiert und diskutiert. Hierzu wurde im März 2015, im Anschluss an die Weltmeisterschaft in Winterberg, die erste Diagnostikreihe in Form eines Bobstart Diagnostik – Camps durchgeführt. Der Hauptteil bestand aus der Analyse von zehn Bobstarts mit verschiedenen Anschublängen und -aufgaben sowie angepassten Gewichten des Startschlittens. Diese Starts wurden von vier männlichen und zwei weiblichen Athleten des deutschen Top – Teams der WM durchgeführt. Während der Ausführung wurden mittels der Motion Capturing Technik die Bewegungsdaten der Sportler gesammelt sowie die
bei ihrem Fußaufsatz erzeugten Bodenreaktionskräfte mit Hilfe von Kraftmessplatten gemessen. Um eine Aussage über die Fußführung und die Verformung des Fußes beim Fußaufsatz treffen zu können, hielten diesen Bewegungsmoment  Hochgeschwindigkeitskameras fest. Eine spätere Überführung der Messdaten in ein 3D Modell war, durch die komplette Vermessung der Sportler und die präzise vor den Starts gesetzten Marker, gewährleistet. Die Kraftübertragung auf den Schlitten wurde von Kraftmessbügeln des Institutes für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) gemessen und in einem eigens hierfür programmierten Auswertungsprogramm abgespeichert. Desweiteren wurden die theoretischen Grundlagen für die Interpretation der erhobenen Daten geliefert und ein Einblick in die aktuelle Studienlage zum Thema Sprintstart und Initialbeschleunigung gegeben. Diese Arbeit solle als Einstieg in die Datenanalyse des Großprojektes dienen.
In den beschriebenen Starts konnten, neben den verschiedenen Kraftstößen der x- und y - Achse, auch die Kontaktzeiten und netto Kraftstöße bestimmt werden.

Ebenfalls wurden die mittleren Kräfte der Ausprägungen der x- und y – Kraftstöße während der verschiedenen Testsituationen berechnet. Diese Werte wurden mit aktuellen Sprintstudien in Verbindung gesetzt und diskutiert.

Die Ergebnisse ergaben, dass auch im Bobsport die ap – Kräfte entscheidender für die Startleistung zu sein scheinen als die vertikalen, da diese sehr stark durch die Körpermasse der Athleten und der Masse des Startgerätes mit beeinflusst werden. Die aufgezeichneten ml – Kräfte und ihre Bedeutung für den Beschleunigungs- und Bremskraftstoß wurden interpretiert und mit den Auslegungen verschiedener Sprintstudien verglichen. In diesem Zusammenhang wurde auch eine mögliche Manipulation der verschiedenen Ausprägungen der Bodenreaktionskraft, durch eine Anpassung der Schubposition und dem System Athlet – Start
gerät, diskutiert.
 

Standorte
Online, Schrank, Bob25
Ort
Köln
Jahr
2016
Studiengang
DTS 2-20
Autoren
Christopher Braun