Analyse des neuen Wettkampfsystems DSV fit4future Schülercup U12 alpin im Deutschen Skiverband
Wettkämpfe haben im alpinen Skirennsport sowohl im Hochleistungsbereich, als auch im Nachwuchsleistungssport eine wichtige Funktion. Die Frage, die sich die Verantwortlichen stellen ist:
Wird das Wettkampfsystem den speziellen Anforderungen in den Altersbereichen gerecht und spiegelt es die Rahmenplankonzeption des Verbandes wider. Um diese Frage beantworten zu können beschäftigt sich der Autor mit dem ver-änderten Wettkampfsystem DSV Schülercup U12 und hinterfragt die Wett-kampfserie aus Sicht der Wissenschaft, aus Sicht des Rahmentrainingsplans des Deutschen Skiverbandes und versucht die entstehenden Hypothesen mittels empirischer Experten- und Athletenbefragung zu beweisen. Hierbei beschäftigt sich der Autor mit den entwicklungsbiologischen Voraussetzungen der Alterststu-fe U12 und den sensiblen Phasen. Ausgehend von den wissenschaftlichen Vorgaben wird das Anforderungsprofil der U12 im Rahmentrainingsplan des DSV, die Vorgaben von den führenden Verbänden Österreich und Schweiz und zuletzt das darauf folgende Anforderungsprofil der U14 im DSV näher betrachtet. Abgeleitet von den Forderungen und Ergebnissen wird das „alte Wettkampfreg-lement 2015/2016“ mit dem veränderten Regelwerk der Saison 2016/2017 vergli-chen. Daraus resultieren folgende zwei Kernhypothesen: 1. Die Umstellungen im Wettkampfreglement im DSV Schülercup U12 haben die erwünschten Effekte bezüglich der Verbesserung in der Disziplintechnik und wer-den sowohl von den Rennläufern, als auch von den Trainern angenommen.2. Die Umstellungen im Wettkampfreglement im DSV Schülercup U12 haben die erwünschten Effekte bezüglich der Erhöhung der Risikobereitschaft und werden sowohl von den Rennläufern, als auch von den Trainern angenommen Um diese Vermutungen zu beweisen, wertet der Autor eine umfangreiche Exper-ten- und Athletenbefragung beim DSV Schülercup-Finale im März 2017 aus. Da-bei kann die erste Hypothese vollständig untermauert werden. Der „Einheitsski“ und die „Einheitsdisziplin“ werden in einer breiten Mehrheit abgelehnt und die neuen Disziplinen Slalom-Cross und Race-Cross werden sowohl von den Exper-ten, als auch von den Athleten präferiert.Die zweite Hypothese kann zum Teil bewiesen werden, wobei hierbei in den Reihen der Experten die Meinungen differieren. Die Penalty-Regelung zur Ver-besserung der Angriffslust wird von den Sportlern deutlich mehr angenommen, als von den befragten Trainern. Im Bereich der parallelen Wettbewerbe sind sich beide Parteien einig, dass die Angriffslust und das Ausreizen der Leistungsre-serven in dieser Disziplin prägnant höher sind. Abgeleitet von den Ergebnissen aus der Befragung empfiehlt der Autor dem DSV die geänderten Inhalte weiterhin zu belassen, da diese sich als positiv heraus-kristallisieren. Grund zur Skepsis gibt die Tatsache, dass sowohl das Training der Bodenformen und Sprünge, als auch die Akzeptanz des Technikwettkampfs und Techniktrainings nach wie vor nur teilweise vorhanden ist.