Praxiskompendium Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training

Profile picture for user Thorsten Ribbecke
24.01.2023 | 13:04 Uhr

Einleitung
Der Sport im Allgemeinen und der Leistungssport im Speziellen sehen sich aktuell einer Vielzahl an Herausforderungen gegenüber. Eine abnehmende Geburtenrate (demografischer Wandel), die Entwicklungen von negativen säkularen Trends im Zusammenhang mit der körperlichen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen und schließlich eine hohe Verletzungsrate sind Treiber eines immer kleiner werdenden Pools an Kindern und Jugendlichen mit Potenzial, in ihrem Hochleistungsalter sportliche Spitzenleistungen zu erzielen (Granacher, Höhne, Puta & Büsch, 2020, S. 36; vgl. Abbildung 3).
 
Aufgrund dieser Tatsache ist es für die Zukunftsfähigkeit des Spitzensports in Deutschland wichtig, erfolgreiche Konzepte der Nachwuchsförderung zu nutzen oder an manchen Stellen auch neu zu denken, damit eine langfristige Leistungsentwicklung der jungen Sportlerinnen und Sportler sowie ihre Gesunderhaltung und Freude am Sport gesichert werden.
Dieses neue Denken ist nicht nur auf die Institutionen des organisierten Sports begrenzt. Es betrifft ebenfalls unter anderem den Bereich der Schule. Im Optimalfall profitieren mehrere Parteien von diesen erfolgreichen Konzepten. Im folgenden Text wird ein Projekt beschrieben, auf das dieser Mehrwert zutrifft. Es hilft nicht nur dem Sportunterricht in der Grundschule weiter, sondern auch der Entwicklung im Nachwuchsleistungssport.
Initiiert von der der Staatskanzlei NRW, entwickelte die Trainerakademie Köln des DOSB zusammen mit Expert*innen aus den Sportfachverbänden und der Schule in den vergangenen drei Jahren ein Praxiskompendium zur motorischen Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training.
Dieses umfangreiche Werk wurde in den zwei Teilen namentlich „Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ (168 S.) und dem darauf bezogenen Teil „Pocketkarten für die Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ (584 S.) im August 2022 zur Verbesserung des Sportunterrichts in den Kooperationsgrundschulen der NRW-Sportschulen vorgelegt.

Die Ausgangslage
Für den langfristigen Leistungsaufbau im Nachwuchsleistungssport ist die Bedeutung eines ganzheitlichen (Athletik-)Trainings, dessen Hauptzielsetzung sowohl die Gesundheitsförderung und -erhaltung als auch die gezielte Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit darstellt, mittlerweile unbestritten (vgl. Lloyd et al., 2016). Die Realität in der Schule und Freizeit sieht jedoch häufig anders aus:

„Die Lebenswelt unserer Kinder und damit auch ihr motorisches Aktivitätsniveau hat sich verändert. Die häufig beklagt, unbewegte‘ Kindheit hat allerdings nicht nur Folgen für die motorische Leistungsfähigkeit und die Ausbildung und Stärkung des Haltungs- und Bewegungsapparates, sondern kann sich ebenso auf die kognitive Entwicklung im Kindesalter auswirken.“

Schon vor Corona hatten Medien wie Handies, Tablets oder Computer im Alltag der Kinder, eine immer zentralere Rolle eingenommen. Zu Lasten der Bewegung. Univ.-Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage (Professorin für Sportpsychologie, Technische Universität Chemnitz) formuliert es sehr treffend, welche Bedeutung der Sport für die kindliche Entwicklung hat und wie intensiv die Mediennutzung sich entwickelt hat: „Nur jedes zehnte Kind bewegt sich so, wie empfohlen . . . im Schnitt an 3,6 Tagen pro Woche“ | „59 % der 4-6-Jährigen und 44 % der 7-10-Jährigen nutzen Medien an Wochentagen intensiver, als empfohlen. An Wochenenden liegt der Prozentsatz mit 84 % und 79 % noch wesentlich höher“ (AOK-Familienstudie, Studienzusammenfassung, Berlin, Juli 2018).

Es stellt sich nun die Frage wie man dem reduzierten Aktivitätsniveau entgegentreten kann. Ein wichtiger Ort dafür ist die Schule. Wird ein ganzheitliches (Athletik-)Training schon in den ersten Klassen angeboten, können Weichen für ein gesundes und ggf. leistungssportliches Leben gestellt werden. Die Betonung liegt dabei auf ganzheitlich und nicht auf spezifisch! Die Gründe dafür sind im folgenden Abschnitt erläutert.

Sinn eines Athletiktrainings im Nachwuchsleistungssport
Die Sicherung der Gesundheit und Belastbarkeit ist eine wesentliche Leistungsvoraussetzung, die bereits im Kindes- und Jugendalter große Aufmerksamkeit erfordert. Bewegung und Sport haben zwar große Bedeutung für die Prävention gesundheitlicher Störungen, bei späterer überdurchschnittlicher Belastung im leistungssportlichen Training bedarf es aber gezielter präventiver Maßnahmen für die Gesunderhaltung und Belastbarkeit im langfristigen Leistungsaufbau.

Nur in wenigen Sportarten beginnen Sportler eine konkrete sportliche Laufbahn im Erwachsenenalter (Fröhner, 2007). Der langfristige Leistungsaufbau beginnt in einigen Sportarten schon im Kindesalter. In anderen Sportarten werden in einer Altersphase spezifische Leistungen verstärkt gefördert und Kaderberufungen vorgenommen, die dem durchschnittlichen Altersbereich der beginnenden oder ablaufenden Pubertät entsprechen.

Wichtige Referenzkriterien für die körperliche Belastbarkeit, besonders im Kindes- und Jugendalter, sind der biologische Reifestand und der Körperbautyp (Fröhner, 2009).

Die positiven Effekte von sportlichem Leistungsaufbau im Kindes- und Jugendalter sind evidenzbasiert und unmissverständlich gesichert (Stricker, 2020). In der Literatur werden neben physiologischen Benefits, wie verbesserter Knochendichte, (WHO, 2010) verringerte Wahrscheinlichkeit zu Adipositas (Hermoso, 2019) und verringerter Verletzungsanfälligkeit (Chabeene, 2020) ebenfalls positive Effekte auf sozioemotionaler Basis nachgewiesen. Die positiven Effekte beziehen sich unter anderem auf moralische Entwicklung (Seefeldt, 1997), Selbstbewusstsein (Smith, 2014) und verringerte Wahrscheinlichkeit zu Depression und Angst (Zuckerman, 2021, Schwan, 2022).

Eine frühzeitige Spezialisierung muss in diesem Fall nicht den erfolgversprechendsten Weg darstellen. Tatsächlich weist die Literatur sogar darauf hin, dass eine frühzeitige Erhöhung von Volumen und Intensität sowie eine frühzeitige Spezialisierung nicht zu sportlichem Erfolg im Erwachsenenalter führen (Lloyd et al., 2016; Moesch et al., 2011). Vielmehr wurden geringere Erfolgswahrscheinlichkeiten sowie ein erhöhtes Verletzungsrisiko festgestellt (Jayanthi et al., 2013, Schwan, 2022).

Wormhoudt, Savelsbergh, Teunissen, Davids zeigen ebenfalls auf, dass eine diverse sportliche Ausbildung der Frühspezialisierung überlegen ist und vor allem die Kinder und Jugendlichen mit größerer Wahrscheinlichkeit den Weg in den Spitzensport finden, wenn von einer Frühspezialisierung abgesehen wird (Wormhoudt, Savelsbergh, Teunissen, Davids, 2018, S. 6 ff.).

Positive Korrelationen wurden somit zwischen späterer Spezialisierung und der sportlichen Leistungsfähigkeit im Erwachsenenalter entdeckt (Moesch et al., 2011). Entsprechend verfolgt das Athletiktraining im Nachwuchs-(Leistungs-)Sport das klare Ziel, die Schüler*innen vielseitig und abwechslungsreich zu trainieren, um eine breit gefächerte Basis für die nachfolgenden Entwicklungsstufen auszubilden. Dies schließt ein Krafttraining mit ein.

Die American Academy of Pediatrics veröffentlichte 2020 einen Report, in dem das Eingliedern eines systematischen Krafttrainings in den Schulunterricht unbedingt empfohlen wird. Darüber hinaus wird der Mythos der negativen Effekte eines Krafttrainings mit Kindern auf deren Wachstumsentwicklung definitiv verneint (Stricker, 2020). Derartige Verletzungen werden dem Fehlgebrauch des Equipments, unangebracht hohen Lasten, unsauberer Technik und Training mit unqualifizierten Trainern zugeschrieben (Dahab, 2009). Es kann sogar gesagt werden, dass Krafttraining nicht nur gesund macht, sondern in ganz erheblichen Maßen vor Verletzungen schützt und somit einen großen Beitrag zur körperlichen Gesundheit von Athlet*innen leistet (Schwan, 2022).

Für das Athletiktraining ergibt sich daraus die Zielstellung, die körperliche Leistungsentwicklung als zentrales Element der Nachwuchsförderung zu begreifen, um leistungsstarke und auch belastbare Nachwuchsathletinnen und -athleten auszubilden.
In der Vergangenheit wurde in dieser Zeitschrift die Wichtigkeit des Kraft- und Athletiktrainings für den Nachwuchsleistungssport immer wieder herausgestellt ( Peitz, M. , Freitag, N. , Böhlke, N. , Bähr, H., Kraft- und Athletiktraining im Nachwuchsleistungssport, LS 3/22, Donn, A. Differenziertes Athletiktraining als elementarer Baustein der systematischen und langfristigen Nachwuchsförderung LS 2/21)

Die Ziele des Kompendiums
In den Abschnitten „Die Ausgangslage“ und „Sinn eines Athletiktrainings im Nachwuchsleistungssport“ wurden die Probleme der heutigen Bewegungsarmut der Kinder und das Potential einer vielseitigen und abwechslungsreichen Ausbildung im frühen Kindesalter aufgezeigt. Hier setzt das Kompendium schon in der Grundschule an.

Das Bundesland Nordrhein-Westfalen verfolgt das Ziel sporttalentierten Kindern und Jugendlichen die Chance geben, ihre Potenziale besser und früher zu entfalten.

Mit der Entwicklung eines Verbundsystems, in dem Schulen und leistungssportlich orientierte Vereine eng zusammenarbeiten und vor allem mit der Einrichtung von inzwischen 18 Standorten mit NRW-Sportschule beschreitet Nordrhein-Westfalen einen individuellen bildungs- und sportpolitischen Weg, um schulischen Anforderungen einerseits und der individuellen, leistungssportlichen Förderung andererseits Rechnung zu tragen. Die nordrhein-westfälischen Sportschulen übernehmen bei der Entwicklung, Begleitung und Betreuung des sportlichen Nachwuchses eine deutlich höhere Verantwortung als in der Vergangenheit. Dabei stellen die enge Verzahnung von Sportschule und Sportverein/Sportverband und die intensive Zusammenarbeit zwischen den Sportlehrkräften der Sportschulen und den Trainerinnen und Trainern der Leistungssport treibenden Vereine und Verbände unabdingbare Erfolgsfaktoren dar.

Eine bedeutsame Facette hierbei bildet der Sportunterricht für die sportmotorisch getesteten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5-7 an den NRW-Sportschulen. Dieser zielt auf eine umfassende allgemeine athletische Grundausbildung auf der Grundlage der Kernlehrpläne ab. Der Sportunterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur sportlichen und persönlichkeitsbezogenen Entwicklung und schafft das den späteren leistungssportlichen Anforderungen entsprechende Fundament. Zudem gewinnt der Sportunterricht durch die immer größer werdende Bewegungsarmut der Kinder eine wichtige Bedeutung.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Grundlagen bereits deutlich früher – und zwar schon in den Kooperationsgrundschulen der NRW-Sportschulen – zu fördern. Zu diesem Zweck wurde 2018 die Trainerakademie Köln des DOSB mit einem Projekt beauftragt ein Praxiskompendium zur motorischen Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training zu entwickeln. Eine große Herausforderung unter Pandemiebedingungen. Zusammen mit Expert*innen aus Sportfachverbänden und Schule wurde schließlich im August 2022 ein umfangreiches Werk zur Verbesserung des Sportunterrichts in den Kooperationsgrundschulen der NRW-Sportschulen vorgestellt.

Das Praxiskompendium berücksichtigt, in vier Bereichen des Sportunterrichts Turnen, Leichtathletik, Sportspiele und Ringen und Kämpfen, mithilfe der methodischen Grundsätze, Hilfestellungen und Sicherheitshinweisen in seinem Übungskatalog die wichtigsten Referenzkriterien. Es wurde mithilfe von Expert*innen der Fachverbände und Schule erstellt und für den Schulsport in Orientierung an den Lehrplan aufbereitet.

Aufbau des ersten Buchs: „Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“
Da es im Sportunterricht der Grundschulen viele fachfremde Lehrkräfte gibt, musste ein einfaches schnell zugängliches System entwickelt werden.
Eine Herausforderung war in diesem Projekt der Umfang. Es galt in jeweils vier Bereichen vier bis sechs Wochen abzubilden: Insgesamt 32 Wochen Schulunterricht, mit jeweils drei Sportstunden pro Woche.

In einer ersten Printausgabe wurden die 150 Stundenverlaufspläne auf 168 Seiten in den vier Bereichen des Sportunterrichts Turnen, Leichtathletik, Sportspiele und Ringen und Kämpfen, unterteilt für die Klassen 1/2 und 3/4 aufbereitet. Zusätzlich werden die Bereiche Kräftigung und Koordination zur Verfügung gestellt.

Die Stundenverlaufspläne sollen eine Orientierung bezüglich des Aufbaus der Unterrichtsinhalte für das Fach Sport in der Grundschule geben und eine schnelle Planung ermöglichen.

Bei drei Sportstunden in der Woche wird folgende Anordnung der Stunden empfohlen: je eine Doppel- und eine Einzelstunde. Der Vorteil in dieser Anordnung liegt in der geringeren Auf- und Abbauzeit. In diesem Fall erhöht sich die Bewegungszeit. Themen in den einzelnen Bereichen können besser ausgearbeitet werden Zudem bietet es sich an, Unterrichtsstunden mit gleichem Inhalt für verschiedene Klassen hintereinander zu planen, um so Auf- oder Umbauzeit einzusparen. Diese Organisation finden wir auch im Nachwuchsleistungssport wieder, wenn Trainingsgruppen aufeinanderfolgen.

In der Erstellung dieses Werkes konnte jedoch nicht für jede Schule von einer Anordnung einer Doppel- zu einer Einzelstunde ausgegangen werden. Aus diesem Grund finden sich in den jeweiligen Bereichen Beispiele für drei Einzelstunden die Woche (siehe Abb. Stundenverlaufsplan).

Aufbau des zweiten Buches: „Pocket karten für die Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“
Ziel war es, dass die Lehrkraft eine Anleitung für die einzelnen Übungen mit in den Unterricht nehmen oder im Stationstraining den Kindern an den jeweiligen Stationen eine verständliche Anleitung auslegen kann. Dazu wurde das bekannte Format einer Pocketkarte gewählt. Auf dieser wird textlich und in Abbildungen oder Fotos die jeweilige Übung/das jeweilige Spiel dargestellt. Das gesamte zweite Buch „Pocketkarten für die Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ beinhaltet 730 Übungen auf 584 Seiten, welche in den Stundenplänen des ersten Buches durchnummeriert wurden. Alle Übungen auf den Pocketkarten (siehe Abbildung Pocketkarte) sind mit folgenden Punkten erklärt:

  • Ziel (Codierung mit Icons und Hintergrundfarbe): Welchem Ziel dient die Übung? Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten werden mit dieser Übung trainiert? Zur besseren Wiedererkennung sind alle Fähigkeiten und Fertigkeiten mit Icons codiert. Bei dem Begriff Icon handelt es sich um den englischen Ausdruck für „Symbol“ oder auch „Sinnbild“. Seinen Ursprung hat das Icon aus dem Computerbereich, wo es als Piktogramm zu einer grafischen Oberfläche gehört. Hinter dem Icon befindet sich im Falle dieses Praxiskompendiums keine Datei, sondern eine Fähigkeit und
  • Fertigkeit. Die Icons wurden wie in Abbildung Icon dargestellt eingepflegt. Zusätzlich sind die einzelnen Bereiche im Sportunterricht mit Farben codiert.
  • Zeit: Wie viel Zeit nimmt die Übung in Anspruch? Instruktion, Auf- und Abbau inbegriffen?
  • Material: Welches Material ist nötig, um die Übung durchzuführen?
  • Anzahl Schüler: Welche Anzahl von Schülern ist nötig, um die Übung durchzuführen?
  • Sicherheitsvorkehrungen (Aufbau, Matten, Abstände, Hilfestellung etc.): Welche Sicherheitsvorkehrungen bei Aufbau, Matten, Abstände etc. sind nötig, damit die Übung sicher durchgeführt werden kann? Sind ggf. Hilfestellungen seitens der Lehrer oder Schüler notwendig?
  • Ablauf/Organisation/Stationsaufbau: Welche Punkte gibt es hinsichtlich des Ablaufs, der Organisation oder des Stationsaufbaus zu beachten?
  • Progression/Regression/Variationen: Gibt es die Möglichkeit, die Übung leichter (Regression) oder schwerer (Progression) zu gestalten? Können Variationen die Übung interessanter machen?
  • Tipp/Hinweise: Hier können ebenfalls Möglichkeiten der Progression, Regression oder Variationen aufgezeigt werden. Erfahrungswerte und besondere Hinweise auf Schwerpunkte der Übung werden angesprochen. Diese Tipps können auch von Schülern angewendet werden.
  • Tipp für Lehrer: In diesem Punkt werden gesondert Hinweise an die Lehrer gegeben.Diese können die Position vor der Gruppe oder eine gesonderte Ansprache betreffen. Der Punkt „Tipp für Lehrerinnen und Lehrer“ spiegelt die Erfahrungswerte aus der Praxis wider und hilft mit seinen Hinweisen, die Unterrichtsstunde sicher und erfolgreich zu gestalten.

Wenn die Lehrkraft nun diese Sportstunde durchführen möchte, nimmt sie sich die Pocketkarten TU12 und TU 39 bis 48 mit in die Halle und kann sich dort bei Unklarheiten die Übung noch einmal ansehen oder den Kindern an den Stationen auslegen. Methodische Reihen und ein reichhaltiges Angebot an Übungsbeispielen (wie anhand des Turnbeispiels gezeigt) helfen zur Entwicklung koordinativer und konditioneller Fähigkeiten.

Mittlerweile haben auch viele Trainer aus dem Nachwuchsleistungssport dieses Werk für sich entdeckt und greifen auf dessen Struktur und die Vielzahl der Übungen zurück.

Es ist dem Praxiskompendium zu wünschen, dass es Eingang in die Praxis des Übens und Trainierens finden. Im besten Fall fördern die Initiative der Landesregierung sowie die engagierte Arbeit aller beteiligten Autoren und Trainer die sportmotorische Entwicklung der Schulkinder. Davon würde langfristig auch der Nachwuchsleistungssport profitieren.

Literatur
Barth, M. et al (2022) Predictors of Junior Versus Senior Elite Performance are Opposite: A Systematic Review and Meta-Analysis of Participation Patterns. Sports Medicine
Bell, D. et al (2018) Sport Specialization and Risk of Overuse Injuries: A Systematic Review With Meta-analysis. American Academy of Pedriatics.
Bruner, M. et al. (2021) The effect of sport-based interventions on positive youth develop ment: a systematic review and meta-analysis. International Review of Sport and Exercise Psychology.
Büsch, D. et al (2017) Krafttraining im Kindes- und Jugendalter: Bedeutung, Wirkung und Handlungsempfehlungen. Swiss Sports & Exercise Medicine, 65(3).
Carder, S. et al (2020) The Concept of Sport Sampling Versus Sport Specialization: Pre venting Youth Athlete Injury: A Systematic Review and Meta-analysis. The American Journal of Sports Medicine.
Chaabene, H. (2020) Performance-and health related benefits of youth resistance training. Sports Orthopaedics and Traumatology.
Coleman, A. & Szymanski, D. (2022), STRENGTH TRAINING FOR BASEBALL. Human Kinetics.
Cornell, D. (2016) In-Game Heart Rate Responses Among Professional Baseball Starting Pitchers. Human Performance & Sport Physiology Laboratory. University of Wiscon sin-Milwaukee.
Dahab, K. (2009) Strength Training in Children and Adolescents. Sports Health. Faigenbaum, A. (2009) Youth resistance training: updated position statement paper from the national strength and conditioning association. Journal of Strength and Condi tioning Research.
Foulds, H. et al (2014) Exercise volume and intensity: a dose-response relationship with health benefits. European Journal of Applied Phyiology. Fraser, B. (2021) Muscular strength across the life course: The tracking and trajectory pat terns of muscular strength between childhood and mid-adulthood in an Australian cohort. Journal of Science and Medicine in Sport.
Granacher, U. et al (2016) Effects of Resistance Training in Youth Athletes on Muscular Fitness and Athletic Performance: A Conceptual Model for Long-Term Athlete De velopment. Frontiers in Physiology.
Güllich, A. (2022) What Makes a Champion? Early Multidisciplinary Practice, Not Early Spe cialization, predicts World-Class Performance. Perspect PsycholSci, 17(1).
Hermoso, A. (2019) Is Muscular Fitness Associated with Future Health Benefits in Children and Adolescents? A Systematic Review and Meta Analysis of Longitudinal Studies. Sports Medicine
Kadlec, D. Groeger, D. (2021) Athletiktraining in der Physiotherapie. Thieme. 30
Kliethermes, S. (2019) Impact of youth sports specialisation on career and task-specific athletic performance: a systematic review following the American Medical Society for Sports Medicine (AMSSM) Collaborative Research Network’s 2019 Youth Early Sport Specialisation Summit. British Journal of Sports Medicine.
Kriz, P. et al (2022) Ulnar Collateral Ligament Tear in Elite Baseball Pitchers: Are High School Showcase Exposures Associated With Injury? American Journal of Sports Medicine.
Lauersen, J. et al (2014) The effectiveness of exercise interventions to prevent sports inju ries: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. British Journal of Sports Medicine, 48(11).
Laursen, P. & Buchheit, M. (2019) Science and Application for HIGH-INTENSITY INTER VAL TRAINING. Solutions to the Programming Puzzle. Human Kinetics.
Lesinski, M. et al (2015) Effects and dose-response relationship of resistance training on physical performance in youth athletes: a systematic review and meta-analysis. British Medical Journal.
Lloyd, R. et al (2015) LONG-TERM ATHLETIC DEVELOPMENT- PART 1: A PATHWAY FOR ALL YOUTH . Journal of Strength and Conditioning Research.
Moesch, K., Elbe, A.-M,. Hauge, M.-L. T, Wikman, J. M. (2011). Late specialization: the key to success in centimeters, grams, or seconds (cgs) sports. Scand J Med Sci Sports 2011: 21: e282–e290 doi: 10.1111/j.1600-0838.2010.01280.x

Potteiger, J. et al (1992) Effect of Two Training Methods on Improving Baseball Perfor mance Variables. Journal of Strength And Conditioning Research.
Rhea, M. et al (2008) Noncompatibility of power and endurance training among college baseball players. Journal of Strength And Conditioning Research.
Sadigursky, D. et al (2017) The FIFA 11+ injury prevention program for soccer players: a systematic review. BMC Sport Science.
Schwan, F. (2022). S&C Standards and Long Term Athlete Development In Baseball. Hausarbeit zur Erlangung des/der „Athletiktrainer/in des DOSB“ an der Trainerakademie Köln des Deutschen Olympischen Sportbundes
Seefeldt, V. et al (1997) Youth Sports in America: An Overview. President's Council on Physical Fitness and Sports Research Digest.
Smith, J. et al (2014) The Health Benefits of Muscular Fitness for Children and Adolescents: A Systematic Review and Meta-Analysis. Sports Medicine, 44(9).
Stricker, P. et al (2020) Resistance Training for Children and Adolescents. American Academy of Pediatrics. Szymanski, D. (2009) Physiology of Baseball Pitching Dictates Specific Exercise Intensity for Conditioning. Strength and Conditioning Journal
WHO (2010) Global Recommendations on Physical Activity for Health. Geneva: World Health Organization.
Zuckerman, S. (2021) The behavioral, psychological, and social impacts of team sports: a systematic review and meta-analysis. The Physician and Sportsmedicine. https://baseballsavant.mlb.com/sprint_speed_leaderboard