Wo kommen die Radprofis von Morgen her? Eine Analyse der Attraktivität deutscher Radsportvereine für vereinsferne Rennradfahrer*innen
Die Studienarbeit „Wo kommen die Radprofis von Morgen her – Eine Analyse der Attraktivität deutscher Radsportvereine für vereinsferne Rennradfahrer“ im Rahmen des Diplom-Trainer-Studiums an der Trainerakademie Köln entstand aus Beobachtungen, die in entgegensetzte Richtungen laufen. Auf der einen Seite steht ein stetiger Rückgang der Anzahl von Straßenradrennen in Deutschland. Demgegenüber ist ein Boom des Rennradfahrens in der deutschen Bevölkerung zu erkennen. Für den Dachverband Bund Deutscher Radfahrer muss es das Ziel sein, die Entwicklung im Freizeitsport für den Leistungssport zu nutzen. Mit Hilfe eines empirischen Fragebogens wurde ein Stimmungsbild der vereinsfernen Rennradfahrer in Deutschland erfasst. Die Datenanalyse zeigt ein großes Potential für eine Stärkung der Vereinsstrukturen. Es besteht Interesse an möglichen Vereinsangeboten, die in der Befragung vorgeschlagen wurden. Dazu müssen Radsportvereine neue Konzepte erstellen und Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Zudem verdeutlicht die Auswertung, dass sich Radsportvereine besonders an bestimmte Zielgruppen wenden sollten. Bei Neueinsteigern und unter 30-Jährigen ist ein hohes Interesse ersichtlich. Ebenso Rennradfahrer, die an Wettkämpfen interessiert sind, und Frauen gilt es von einer Vereinsmitgliedschaft zu überzeugen. Wenn es gelingt, diese Zielgruppen in Radsportvereinen zu binden, besteht die größte Hoffnung auf nachhaltige Vereinsarbeit sowie auf eine Zunahme der Radrennveranstaltungen. In dieser Arbeit wird diskutiert, wie Verbände die Vereine bei der Gewinnung von neuen Mitgliedern unterstützen können. Weitere Untersuchungen sind notwendig und qualifiziertes Fachpersonal zur Vereinsberatung wird empfohlen. Aus der Arbeit gehen hoffnungsvolle Lösungsansätze hervor. Durch kreative Initiativen ist es möglich, den Boom des Rennradfahrens auf höhere Vereinsmitgliederzahlen zu übertragen. Damit könnten sich die Radprofis von Morgen weiterhin aus dem Vereinssport entwickeln.