Einflussfaktoren auf das Zielen und die finale Ausgangsstellung für einen Golfschlag in unterschiedlichen Spielsituationen
Golf ist eine Frage der Präzision. Umso mehr rückt die Bedeutsamkeit einer guten Schlagvorbereitung und die daraus resultierende Strategie bei der Zielerfassung in den Vordergrund. In der Theorie geht man hierbei von der optimalen Kurzformel für „richtiges“ Zielen aus. Dies meint, die Schlagfläche und den Körper square und parallel zur Ball-Ziellinie auszurichten. Das wiederum setzt beste und gleichbleibende Bedingungen voraus – sowohl bei den Golfspielern auf physischer und psychischer Ebene als auch bei den Bedingungen des Platzes und des Wetters. In der Praxis sieht man jedoch unterschiedliche Herangehensweisen beim Zielen und hochgradig individuelle Lösungsansätze bei der Erfassung eines Zielobjektes. In welchen Zusammenhang weitere Parameter stehen, und wie bedeutsam diese letztendlich für das Zielen sind, ist bislang wenig untersucht worden, Zu diesen wenig erforschten Parametern gehören z. B. die Wahrnehmung der situativen Aufgabe, die Qualität der räumlichen Orientierung oder – zur Beeinflussung der Flugrichtung des Balles – die Ausrichtung der Schlagfläche, welcher Aspekt immerhin als der wichtigste Faktor in der Golfliteratur favorisiert wird. In der vorliegenden Studienarbeit soll das Individuelle der jeweiligen Zielstrategien herausgearbeitet werden, um nach einer Analyse derjenigen Parameter, die vor allem zu der erfolgreichen Zielstrategie geführt haben, die strukturellen Abläufe festzulegen, durch welche diese erfolgsversprechenden Parameter noch verstärkt werden. Die daraus resultierende Forschungsfrage lässt sich folgendermaßen formulieren: Welche Parameter beeinflussen insbesondere das erfolgreiche Zielen bei Golfsportlern und folgen diese diversen Parameter einer gewissen Hierarchie? Um diese Fragestellung zu beantworten, wurde im Rahmen einer quantitativen Studie zur Schlagflächenausrichtung beim Zielen eine Reihe von Daten zur Ermittlung der Zieltendenz sowie der Schlagtendenz erhoben. Die erhaltenen Daten wurden mittels einer Selbst- und Fremdeinschätzung weiter evaluiert und in Relation zueinander gesetzt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass die Ausrichtung der Schlagfläche im Zielprozess nicht mit dem Schlagergebnis korreliert. Daraus lässt sich schließen, dass es eine Art „Zieleffizienz“ geben muss, die ihre Informationen aus gemachten Erfahrungen, aus unterbewussten und bewussten Wahrnehmungen und konkreten Handlungen bezieht. Sie ist im Vorgang einzigartig und muss in jeder Spielaufgabe neu gefunden werden.