Serial winners – why some coaches get to the top … and stay there – Wie Trainer Spitzen-Erfolge wiederholen können
Was ist nötig, damit Trainer wiederholt auf höchstem Niveau (OS, WM) ihre Athleten und Teams zum Erfolg führen können? Dies war die zentrale Frage des „Serial Winning Coach“-Projektes des ICCE unter Leitung von Sergio Lara-Bercial (ICCE und Leeds Beckett University, UK) und Prof. Cliff Mallet (University of Queensland, AUS) unter Beteiligung auch der Trainerakademie Köln in den letzten Jahren. Prof. Mallet hatte den Koordinatoren und Mitarbeitern der TA schon vor zwei Jahren in Köln ausgewählte Ergebnisses zur Trainerpersönlichkeit vorgestellt (siehe). Jetzt stellte S. Lara-Bercial weitere Kernpunkte vor, die wir im Folgenden wiedergeben.
Wie erwartet, sind Trainer sehr unterschiedlich, es gibt kein einzelnes „magisches“ Rezept für ihren Erfolg. Es gab aber schon eine gewisse Anzahl an bedeutsamen Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensmustern, die zentral waren für die starke Rolle, die die untersuchten Trainer darin spielten, andauernden Erfolg zu sichern. Wie diese Punkte beim jeweiligen Trainer und der jeweiligen Sportart genau ausgeprägt sind, variiert stark und ist kontextabhängig. Manche dieser „golden nuggets“ mögen trivial sein, andere sind schon überraschend. Hier sind die Top 10 der Autoren: Get the right people on the bus. Die “richtigen” Sportler und Mitarbeiter im gesamten Betreuerteam sind ein entscheidender Punkt, nicht nur in Bezug auf die sportliche Seite, sondern auch charakterlich und ins Team passend. Be athlete-centred. Der Trainer ist Unterstützer und Förderer des Sportlers, nicht umgekehrt. Partnership not Dictatorship. Die Zeiten des einseitigen Machtausübens sind längst vorbei. Erfolgreiche Trainer arbeiten wenn möglich konsens-orientiert. Innerhalb dieses Rahmens respektieren die Sportler aber auch, wenn der Trainer gelegentlich unpopuläre Entscheidungen – dennoch im Sinne des Teams oder Athleten, treffen muss. Emotional Intelligence matters as much as Sport Intelligence. Athleten und Betreuerteam zu führen und zu motivieren haben ebenso hohen Einfluss wie unter Druck einen klaren Kopf zu behalten und Selbstbewusstsein. Thick Skin is a must have Accessory. Alles, was ein Trainer tut, steht unter Beobachtung und Bewertung. Kritikfähigkeit ebenso wie die Annahme von Lob sind unerlässlich. Work-life balance matters. Serial Winning Coaches sehen auch sich selbst als Leistungserbringer. Deshalb arbeiten sie auch für eine gute eigene physische und mentale Verfassung. Sie legen deshalb Wert auf Zeit für die Familie und Freunde, auf eigenes Training, Hobbys und alles, was ihnen trotz ihrer besonderen Tätigkeit ein wenig Normalität bringt. Serial Winners suffer from serial insecurity. Einmal zu siegen ist nicht genug. Serial Winning Coaches trachten dauernd nach dem nächsten Erfolg. Dies sorgt für ihre Bodenhaftung wie für ihre andauernde Strebsamkeit. Clairvoyant skills help („hellseherische“ Fertigkeiten). Die befragten Trainer wie auch ihre Sportler sprachen viel darüber, was es für den folgenden Sieg braucht. Mangelnder Fortschritt erscheint als Anzeichen für Rückschritt. Klare einfache Vorstellungen über das Zukunftsziel hilft Prioritäten zu setzen und auf die Ressourcen zu fokussieren. Develop belief in others. Vorherrschende Überzeugung war, dass selbst der beste Trainer der Welt nicht zum Seriensieger wird, wenn seine Sportler und der Stab nicht an ihn, an sich selbst und an das Team glauben. Take risks. Die Trainer gehen davon aus, dass Erfolg sich an der Nahtstelle zum Chaos befindet. Sie sind darauf vorbereitet, kalkulierbare Risiken einzugehen und gelegentlich auch Fortschritte durch ungewöhnliches Vorgehen zu erreichen. Den Originaltext von Sergio Lara-Bercial (auf englisch) erreichen Sie hier.