Vergleich der freien Schwimmgeschwindigkeit zur Identifizierung von Unterschieden zwischen Junior-Schwimmern*innen auf nationalem und internationalem Level
Einführung: Das Ziel dieser Arbeit ist es festzustellen, ob sich Schwimmer*innen im nationalen und internationalen Juniorenbereich auf verschiedenen Rennsegmenten der 100m Freistil in ihren freien Schwimmgeschwindigkeiten unterscheiden und ob es dadurch möglich ist, Rückschlüsse auf Leistungsreserven zu ziehen, die zu einer schnelleren Endzeit führen. Methode: Insgesamt wurden 40 nationale und international Rennen auf dem jeweils höchstem Niveau, also von den besten zehn Junioren-Schwimmern*innen in den Jahren 2018 und 2019, ausgewertet. Unter zur Hilfenahme von Videoanalysen wurden die Rennen auf sechs Segmenten hinsichtlich der Gestaltung der freien Schwimmgeschwindigkeit analysiert. Diese wurde anhand des Kopfdurchganges der Schwimmer an den entsprechenden Rennabschnitten ermittelt. Ergebnisse: Sowohl die Mädchen (1.69 ± 0.02 m/s), als auch die Jungen (1.86 ± 0.03 m/s) weisen auf nationaler Ebene gemittelt geringere Schwimmgeschwindigkeiten auf als die internationale Konkurrenz (Mädchen: 1.73 ± 0.01 m/s , Jungen: 1.92 ± 0.01 m/s). Die nationalen Mädchen zeigen in allen Rennsegmenten, außer dem letzten, hoch signifikante Unterschiede in der freien Schwimmgeschwindigkeit im Vergleich zu den internationalen Mädchen. Im letzten Rennabschnitt ist ein Unterschied in der V nicht signifikant. Die Jungen Zeigen, in Bezug auf die V, auf allen Rennabschnitten signifikante Unterschiede zu ihren internationalen Konkurrenten. Diese verlaufen jedoch fast synchron. Im Bezug auf die SR und die SL unterscheiden sich die Sportler*innen gemittelt nicht. Im Bezug dieser Parameter zu V scheint es aber große individuelle Unterschiede zwischen dem nationalen und internationalen Athleten*innen zu geben. Schlussfolgerung: Geschlechtsübergreifend lässt sich feststellen, dass die nationalen Schwimmer*innen auf beiden Rennhälften deutlich langsamere Schwimmgeschwindigkeiten generieren können als internationale Schwimmer*innen. Bei der freien Schwimmgeschwindigkeit zeigt sich bei den Mädchen ein deutlicherer Unterschied von nationalen zu internationalen Athletinnen auf der ersten Rennhälfte. Bei den Jungen gibt es diese deutlichen Unterschiede nicht. Hier bleiben die Differenzen auf beiden Teilstrecken, anders als angenommen, ungefähr gleich groß. Generell bleibt aber festzuhalten, dass nach den Erkenntnissen der Auswertung eine höhere V auf der ersten Rennhälfte des 100 m Freistilrennens die Chancen, dieses mit einer schnelleren Zeit zu beenden, begünstigt.