Vergleichende Untersuchung zwischen den aktuell durchgeführten Beinkraft- und Sprungkrafttests und dem Ausgangswert (Schwierigkeitsgrad) am Boden bei den Kaderturnern des Deutschen Turnerbundes (Junioren+Senioren)
Jedes Jahr führt der Deutsche Turnerbund mit seinen Kaderathleten eine komplexe Leistungsdiagnostik durch. Ein wesentlicher Bestandteil sind diverse Sprung- und Beinkrafttests. Inhalt der Arbeit ist es eine vergleichende Untersuchung zwischen den aktuell durchgeführten Beinkraft- und Sprungkrafttests und dem Ausgangswert (Schwierigkeitsgrad) am Boden bei den Kaderturnern des Deutschen Turnerbundes (Junioren + Senioren). Folgende Fragestellungen sind in der Arbeit untersucht worden:
• Gibt es einen Zusammenhang zwischen den durchgeführten Tests und dem Ausgangswert am Boden bei den Kaderathleten des DTB? • Welche Tests zeigen den größten Zusammenhang zur Wettkampfleistung und sind damit am aussagekräftigsten? • Ist eine Durchführung der Tests in kürzeren Zeitabständen verbunden mit klaren Trainingszielen sinnvoll? • Lassen sich Normgrößen oder Normbereiche ableiten? • Welche Tests sollten in Zukunft bei der Leistungsdiagnostik aus der Sicht der Leistungsrelevanz stärker beachtet werden? • Gibt es Auffälligkeiten beim Vergleich der Tests zwischen 2018 und 2019? • Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus gegebenenfalls treffen?
Insgesamt sind 22 Tests mit dem Ausgangswert verglichen worden. Zehn der Tests weisen einen mittleren bis starken Zusammenhang auf. Besonders auffällig ist der starke Zusammenhang bei den standardisierten Sprungrafttests (CMJ, DJ, Absprung aus Anlauf) auf dem Betonboden (p<0,05, r>0,5). Dem gegenüber weisen die DJ-Tests auf der Bodenfläche (Spieth) keinen signifikanten Zusammenhang auf. Die Ergebnisse der relativen Leistung bzw. der relativen Kraft bei den Beinkrafttests sind in ihrer Relevanz zum Ausgangswert unterschiedlich ausgefallen. Unter Punkt 4, Ergebnisse und graphische Darstellung, sind alle mit dem statistischen Verfahren (Pearsen) ermittelten Daten erfasst. Zu allen Testergebnissen findet eine Interpretation und die daraus resultierenden Empfehlungen für die Weiterentwicklung und Verbesserung der komplexen Leistungsdiagnostik statt. Für die bessere Nutzung der Ergebnisse durch Athleten und Trainer wird die Einführung
von Normwerten oder bestimmten Normbereichen für einige Tests empfohlen. Konkrete Trainingsinterventionen und gegebenenfalls Zwischen- bzw. Nachtests bei schwachen Ergebnissen sollten in Zukunft klar geregelt werden.